Mehr Tropenstürme und Extremregen: Was hat das mit dem Klimawandel zu tun?
Seite 2: Studie: Die Effekte der Erwärmung
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- Studie: Die Effekte der Erwärmung
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Ebenfalls am heutigen Dienstag werden die Reste "Saolas" dem Norden Vietnams reichlich Niederschlag bringen, während der Süden Japans von einer tropischen Störung, einer unteren Taifun-Vorstufe namens "Kirogi", getroffen wird. Einige Tage zuvor war Taifun "Damrey" folgenlos vor den japanischen Inseln nach Nordosten abgedreht.
Davon abgesehen ziehen derzeit noch verschiedene andere tropische Wirbelstürme fernab er Küsten über Pazifik und Nordatlantik ihre Runden. (Hier und hier können tagesaktuell alle tropischen Wirbelstürme rund um den Erdball verfolgt werden.)
Und was hat das alles mit dem Klimawandel zu tun? 2017 hat eine Studie US-amerikanischer und niederländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler festgestellt, dass einerseits der extreme Niederschlag von 1043,4 Millimeter in drei Tagen ein Ereignis war, wie es statistisch gesehen nur alle 9000 Jahre vorkommt. Andererseits haben sie aber auch in den Beobachtungsdaten aus der Region einen klaren Trend in den Extrem-Niederschlägen gefunden.
Demnach haben diese seit 1880 um zwölf bis 22 Prozent in ihrer Intensität zugenommen. Das sei grob gerechnet etwa das Doppelte dessen, was die Luft bei einer Erwärmung um ein Grad Celsius an Feuchtigkeit aufnehmen könne. Daraus schließen sie, dass die Niederschläge nicht nur wegen der höheren Temperaturen zunehmen, sondern dass auch mehr Feuchtigkeit in die Hurrikane durch stärkere Winde gezogen wird.
Letzteres entspricht den Erwartungen zumindest eines Teils der Klimawissenschaftler. Die tropischen Wirbelstürme beziehen ihre Energie aus dem Wasserdampf, der in ihnen aufsteigt und zu wolkenbildenden Wassertröpfchen kondensiert. Dabei setzt der Wasserdampf nämlich Energie, sogenannte latente Wärme, frei, die die umgebende Luft zusätzlich erwärmt und ihren Auftrieb verstärkt.
Generell gilt: Je wärmer die Meeresoberflächen – und derzeit ist sie ziemlich warm –, desto mehr Wasserdampf steht zur Verfügung, der die Hurrikane, Taifune und Zyklonen antreiben kann. Wenn allerdings in der Höhe über dem Meer die Winde zu schnell zunehmen, dann werden die Wirbelstürme auseinandergerissen, noch bevor sie als solche überhaupt erkennbar sind. Solche Bedingungen herrschen gewöhnlich über den wärmeren Regionen des Südatlantiks, weshalb Hurrikane dort extrem selten sind.