Mehr Tropenstürme und Extremregen: Was hat das mit dem Klimawandel zu tun?
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Energie und Klima – kompakt: Hurrikane und Taifune treffen in den USA und Ostasien auf die Küsten. Sie bringen große Mengen an Regen. Warum die Unwetter zunehmen.
Eigentlich sollte über dem Nordatlantik ja die diesjährige Hurrikan-Saison etwas ruhiger ausfallen, doch davon kann bisher keine Rede sein. In Jahren wie 2023, in denen sich über dem tropischen Pazifik El Niño entwickelt, bilden sich über dem Nordatlantik in der Regel eher weniger Hurrikane als sonst.
Doch für die Küstenbewohner entscheidend ist nicht nur deren Zahl und Intensität, sondern vor allem auch die Zugbahn und die Geschwindigkeit, mit dem sich die tropischen Wirbelstürme fortbewegen. Das mussten 2017 die Bewohner Houstons und Umgebung erfahren, als Hurrikan "Harvey" sich dort tagelang ausregnete.
Im Kerngebiet des Sturms zwischen Houston und Port Arthur fielen nach Angabe der US-amerikanischen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) 40 bis 50 Zoll, also 101,6 bis 127 Zentimeter. Das sind mehr als ein Kubikmeter Wasser pro Quadratmeter.
Mindestens 70 Menschen fanden den Tod. Die Schäden an Infrastruktur und Gebäuden waren entsprechend gewaltig, sodass "Harvey" als einer der bisher teuersten Hurrikane in der US-Geschichte gilt.
Verglichen mit "Harvey" war der Sturm "Idalia", der letzte Woche Florida heimsuchte, fast harmlos. Doch den unmittelbar Betroffenen wird das wenig helfen, denn auch dieser Hurrikan richtete noch erhebliche Schäden an.
Bis zu 20 Milliarden US-Dollar Kosten könnten entstanden sein, schreibt das US-Magazin Forbes. (Hier einige Fotos von den Zerstörungen.)
Wenige Tage zuvor wurde, wie berichtet, der Süden des US-Bundesstaates Kalifornien von einem Hurrikan getroffen, was dort nur höchst selten vorkommt. Meistens treffen die Tropenstürme dort im östlichen Pazifik weiter südlich, in Mexiko, auf Land, oder sie ziehen nach Nordwesten auf das Meer hinaus, ohne weiteren Schaden anzurichten.
Auf der anderen Seite des Pazifiks, vor den Küsten Ostasiens, nennt man die Tropenstürme Taifune und dort waren in den letzten Tagen gleich drei von ihnen parallel aktiv. Das mag auch daran gelegen haben, dass in dieser Region in einem El-Niño-Jahr vermehrt tropische Wirbelstürmen auftreten.
Dass allerdings Hongkong und die südchinesische Küste binnen weniger als einer Woche gleich von zwei Taifunen nacheinander getroffen wurden, ist dann doch auch während eines El-Niño-Ereignisses ungewöhnlich. Den Anfang machte letzte Woche "Saola", der in der Stadt am Perlfluss die höchste Warnstufe auslöste.
Das ist in der Geschichte des dortigen Observatoriums, das seit 1946 die Stadt vor heranziehenden Taifunen warnt, noch nicht allzu oft vorgekommen. Allein in Hongkong richtete der Sturm einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von umgerechnet 390 Millionen bis 1,42 Milliarden Euro an, berichtet die in Hongkong erscheinende South China Morning Post. In den benachbarten chinesischen Provinzen Guangdong und Fujian mussten 900.000 Menschen evakuiert werden, heißt es beim Sender Al Jazeera.
Am heutigen Dienstag wird dann "Haikui" Hongkong und die benachbarten Regionen heimsuchen. Das meteorologische Observatorium der autonomen Stadt rechnet mit Temperaturen von 31 Grad Celsius, was bei der hohen Luftfeuchtigkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner des Perfluss-Deltas eine besondere Qual werden dürfte.