Mit Laura und Lolita im Lolitologenland

Wie wird aus einer kleinen Nachricht ein Kulturskandal?

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Erde bebt. Der Sohn von Vladimir Nabokov, einem der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts, soll schon wieder angedroht haben, das letzte, bisher unveröffentlichte Romanmanuskript seines Vaters zu verbrennen. Ein Zwischenbericht.

Gestorben wird immer: Künstler, Kunsterben und Kolumnisten

Ein Buchmanuskript kann man erben wie ein Haus, eine Briefmarkensammlung oder einen alten Hut. Der Gesetzgeber macht da keinen großen Unterschied. Leider gibt es keine Garantie dafür, dass neben den Urheberrechten der Verstorbenen auch deren Talent, deren Überzeugungen und deren künstlerische Integrität auf die Hinterbliebenen übergehen. Die Erben sind in der Regel überfordert, wenn ihnen plötzlich die Verantwortung für das Werk eines bedeutenden Autors übertragen wird. Das zeigt die Literaturgeschichte nur allzu deutlich.

Vladimir Nabokov hat bei seinem Tod das Fragment eines Romans hinterlassen, „The Original of Laura“. Offenbar besteht das Manuskript aus etwa 50, von Hand beschriebenen Karteikarten. Sein Sohn ist der einzige lebende Mensch, von dem man weiß, dass er das Manuskript gelesen hat. Und dieser Sohn, wird gemeldet, will es jetzt verbrennen. Dmitri Nabokov kann einen guten Grund für sein Vorhaben nennen: sein Vater hat es so von ihm verlangt. Vladimir war ein Perfektionist und wollte nicht, dass etwas von ihm erhalten bleibt, das er nicht mehr vollenden konnte. Nun wird der Sohn allerdings verdächtigt, dass ihn etwas ganz anderes antreibt als der letzte Wille seines Vaters. Dmitri, so die Vermutung, benutzt das Manuskript als Druckmittel. Er will ihm nicht genehme Interpreten mundtot machen, sich die Deutungshoheit über die Werke seines Vaters sichern. Bei Zuwiderhandlungen droht er mit der Vernichtung von „The Original of Laura“. Aber damit nicht genug. Gleichzeitig quält er die Nabokov-Gemeinde mit Andeutungen, dass es sich bei „Laura“ um ein Meisterwerk handelt, um das Brillanteste, das sein Vater je geschrieben hat.

Der Literat Ron Rosenbaum hat jetzt die Nase voll. Er fühlt sich von Dmitri gefoppt. In einem Beitrag für das Online-Magazin Slate fordert er ihn auf, sich endlich zu entscheiden: Er soll deutlich sagen, worum es sich bei „The Original of Laura“ handelt und das Manuskript möglichst bald veröffentlichen (bzw., noch besser, es ihm geben). Oder er soll es verbrennen. Eins von beiden. Unterstützung erhielt Rosenbaum u.a. von der Süddeutschen Zeitung. Dort ist missbilligend davon die Rede, dass Dmitri sich immer wieder dazu habe verleiten lassen, mit der Vernichtung des „Laura“-Manuskripts zu drohen, dass er aber auch nicht zögere, die Nabokov-Gemeinde mit seinen Aussagen zu dem Fragment „anzufixen“.

Puzzling Evidence

Dmitri Nabokov ist aber nicht nur Sohn, sondern auch ein echter Kenner. Wer den idealen Erben sucht, würde vielleicht bei ihm landen. Er hat Literatur und Geschichte studiert, ist ausgebildeter Opernsänger (einst hat er zusammen mit Pavarotti debütiert) mit viel Sinn für die Musikalität in Vladimirs Texten, er spricht mehrere Sprachen, und seit Jahren übersetzt er gewissenhaft die Werke seines Vaters, ohne sich in den Vordergrund zu drängen (eines dieser Bücher, Invitation to a Beheading, übertrug er noch mit Vladimirs Mitwirkung vom Russischen ins Englische). Dafür braucht man Demut und viel Uneigennützigkeit. Und so einer macht nun plötzlich von sich reden, weil er das letzte Manuskript verbrennen will?

Sollte Dmitri Nabokov also ein Opfer von Altersstarrsinn geworden sein (er ist 73), was zur Vernichtung eines wertvollen Kulturguts führen könnte? Ist er ein Sadist? Oder will er nur seinen Namen regelmäßig in der Zeitung lesen, was er damit erreicht, dass er immer mal wieder mit der „Laura“-Verbrennung droht? Irgendwie will das nicht zu dem passen, was man bisher von ihm zu wissen glaubte. Schließlich kümmert er sich seit Jahrzehnten um die Werke seines Vaters, ohne dass er dabei als Kulturberserker aufgefallen wäre. Was ist passiert? Manchmal hilft ein Blick auf die Chronologie der Ereignisse.

Affäre Laura: Chronik eines angekündigten Literaturfrevels

Das Vorspiel

1977. Vladimir Nabokov stirbt.

Januar 1987. In der National Review erscheint Dmitri Nabokovs Antwort auf die positive Besprechung eines Buchs über seinen Vater. In acht Punkten listet er die, seiner Meinung nach, wichtigsten „Fehler und Verleumdungen“ auf. In Punkt 8 weist er die Behauptung des Buchautors zurück, dass Nabokov ein Trinker gewesen sei. Der Buchautor sieht eine Verbindung zwischen Nabokovs angeblichen Alkoholproblemen (Gewährsmann ist eine anonyme Quelle) und seinem, vom Autor diagnostizierten, künstlerischen Niedergang. Als Gegenbeweis nennt Dmitri die letzten Romane seines Vaters – darunter auch „The Original of Laura“, das, so Dmitri, „durch Nabokovs Tod unterbrochen wurde und versprach, eines seiner brillantesten und originellsten Werke zu werden”. Diese Einschätzung wird seitdem fast immer zitiert oder paraphrasiert, wenn davon berichtet wird, dass Dmitri die Nabokovianer wieder einmal „angefixt“ habe. Sie ist jetzt 21 Jahre alt. (Früher wurde man in diesem Alter volljährig.)

1989. Dmitri gibt einen Band mit Briefen seines Vaters heraus: Selected Letters, 1940-1977. Darin enthalten ist ein Brief vom 30. Oktober 1976, in dem Vladimir Nabokov – acht Monate vor seinem Tod - „The Original of Laura“ erwähnt; mit der Arbeit daran habe er vor seiner Krankheit begonnen, und in seinem Kopf sei das Buch bereits fertig. Nach und nach wird diese Information von einigen Zeitungen und Zeitschriften aufgenommen. Die Washington Post berichtet, dass es sich bei „The Original of Laura“ um einen kurzen Roman handle; zwischen einem Drittel und der Hälfte davon habe Nabokov vor seinem Tod noch abschließen können.

April 1999. Dmitri nimmt in Manhattan an einer Veranstaltung anlässlich des 100. Geburtstags seines Vaters teil. Ein Reporter von Salon Books fragt ihn, was er von der posthumen Veröffentlichung eines Romans von Ernest Hemingway hält (True at First Light). Dmitri kommt dabei auch auf das Romanfragment seines Vaters zu sprechen, The Original of Laura. Einer Notiz zufolge habe Vladimir etwa die Hälfte des fertig ausgedachten Romans noch niedergeschrieben; da er keine unfertigen Dinge mochte, habe er die Anweisung hinterlassen, das Manuskript zu vernichten. Véra Nabokov (Vladimirs Witwe und Dmitris Mutter) habe sich dazu nicht durchringen können und ihm, Dmitri, das Problem bei ihrem Tod (1991) hinterlassen. Er denke jetzt darüber nach, das Manuskript einer geeigneten Institution anzuvertrauen. Vorläufig solle es nur „hochqualifizierten Gelehrten“ zugänglich sein und – mit Blick auf eine zukünftige Veröffentlichung – sachgerecht verwahrt werden. Das klingt undramatisch und nicht so, als wolle er „Laura“ demnächst verbrennen. Allerdings äußert er sein Unbehagen über das Schicksal der nachgelassenen Manuskripte anderer Autoren, die von den Erben oder in deren Auftrag bearbeitet, umgeschrieben oder eigenmächtig „vollendet“ wurden.

Der Salon-Reporter hat auch noch mit Zoran Kuzmanovich gesprochen, dem Herausgeber der Zeitschrift Nabokov Studies. Der Professor hat einige Jahre zuvor an einer Nabokov-Konferenz der Cornell University teilgenommen. Dmitri hat damals Auszüge aus „The Original of Laura“ vorgelesen. „Es war ein klassischer Nabokov“, so Kuzmanovich. „Es klingt, als ginge es in der Geschichte um das Altern, verbunden mit dem Festhalten an der ursprünglichen Liebe seines Lebens.“ Festzuhalten ist auch: Seit 1987 ist bekannt, dass Vladimir Nabokov bei seinem Tod an „The Original of Laura“ gearbeitet hat. Seit 1989 kann man es in einem Buch nachlesen, und damals haben die ersten überregionalen Zeitungen die entsprechenden Notizen gebracht. Seit 1999 kann man auch wissen, dass es diese Verfügung von Nabokov gibt. Niemand sieht darin einen Anlass zur Hysterie.

Die Tragödie

November 2005. Die Nachricht von der Existenz des „Laura“-Manuskripts hat Ron Rosenbaum erreicht. Rosenbaum ist Kolumnist des New York Observer und hat mehrere Bücher veröffentlicht; eines davon enthält ein Vorwort, in dem er mit Poe, Borges und – genau – Nabokov verglichen wird. Jetzt fühlt er sich genötigt, die Leser des Observer (und „die Welt der Literatur“) vor einer unmittelbar bevorstehenden Tragödie zu warnen. Rosenbaum zitiert zwei Aussagen, die Dmitri Nabokov vor Jahren über „The Original of Laura“ gemacht hat: das Manuskript „wäre Vaters brillantester Roman geworden, das konzentrierteste Destillat seiner Kreativität“, und es sei „ein brillantes, originelles und potentiell total radikales Buch, im literarischen Sinne, sehr verschieden vom Rest seines Œuevre“. Damit kennen wir jetzt alle Aussagen Dmitris zur Qualität des Textes, die immer wieder zitiert werden, wenn man ihn dafür tadelt, dass er die Nabokov-Gemeinde dauernd „anfixt“. Es sind genau drei. Die letzte davon (aus dem Interview mit Salon Books) stammt von 1999. Sollte es noch andere geben, werden sie jedenfalls nie zitiert.

Ron Rosenbaum verdankt einem „kürzlichen E-Mail-Austausch“ mit Dmitri Nabokov wichtige Informationen. Aber bevor er dazu kommt, muss noch Zeit sein für eine Spekulation zum Titel des Romanfragments. Rosenbaum kennt nicht eine Zeile daraus. Er hätte aber gern, dass sich der Titel auf Otto Premingers Film Laura bezieht. Doch was sagt jetzt Dmitri, Vladimirs Sohn? Das Wichtigste zuerst: Rosenbaum hat von irgendwem erfahren, dass Dmitri “einige freundliche Worte” für seine, Rons, Gedanken über einen anderen Nabokov-Roman übrig hatte, die man in einer früheren Observer-Kolumne lesen durfte. Jetzt hat ihm ein gemeinsamer Freund ermöglicht, Dmitri eine Mail zu schicken. Und der hat geantwortet. Der Inhalt dieser Antwort: Das Manuskript befindet sich im Tresor einer Schweizer Bank. Und Dmitri wird es wahrscheinlich vernichten, bevor er stirbt! Rosenbaum lebt jetzt in der Angst, dass seine E-Mail das ausgelöst haben könnte, was nun womöglich folgen wird. Aber nein, eigentlich seien die Auswüchse der „Celebrity-Kultur“ dafür verantwortlich. Irgendwie ist das nämlich so ähnlich wie bei einem Text, den vielleicht Shakespeare geschrieben hat. Rosenbaum hat dieser Shakespeare-Kontroverse ein Kapitel in seinem neuen Buch gewidmet, das demnächst erscheinen wird. (Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.)

In der Welt der Kultur sorgt Rosenbaums Kolumne für große Aufregung. Fast überall wird berichtet, dass Vladimir Nabokovs Sohn angekündigt hat, das letzte Romanmanuskript seines Vaters verbrennen zu wollen. Das „wahrscheinlich“ fällt dabei weg. Rosenbaum wird die Kollegen von der Presse in seiner nächsten Kolumne für diese Ungenauigkeit tadeln (er hat nur von einer unmittelbar bevorstehenden Tragödie gesprochen, und dann haben die Kollegen dieses „wahrscheinlich“ weggelassen). Später wird er auch noch den generösen Gedanken äußern, dass Dmitri sich vielleicht von ihm zu der Aussage provozieren ließ. - Einige russische Print- und Online-Medien sind stolz darauf, besser informiert zu sein als die Konkurrenz aus den USA und Westeuropa. Sie haben Dmitri Nabokov direkt befragt und berichten, was er gesagt hat: die aktuelle „Lolitologie“ sei ihm zuwider; „Laura“ wolle er das ersparen; an eine baldige Veröffentlichung des Manuskripts denke er nicht; und er habe nicht angedroht, „The Original of Laura“ zu verbrennen.

Intermezzo: Verständnishilfe für Nicht-Nabokovianer

Vladimir Nabokovs berühmtestes Buch ist der „Skandalroman“ Lolita (1955). Graham Greene war begeistert, aber die Zensoren (und die, die es gern geworden wären) entfachten ein solches Getöse rund um die Geschichte von der unsittlichen Beziehung des Ich-Erzählers Humbert Humbert zur 12-jährigen Lolita Haze, dass Nabokov ganz unverhofft ein Bestseller gelang und er so viel Geld verdiente, dass er fortan nicht mehr an der Universität Literaturgeschichte lehren musste. Die Sache hatte allerdings auch ihre Tücken.

Michael Maar (Lolita und der deutsche Leutnant) hat vor ein paar Jahren eine mögliche „Ur-Lolita“ ausgegraben, eine Novelle von Heinz von Lichberg. Zwischen diesem Text von 1916 und dem Roman Nabokovs gibt es zumindest so viele Ähnlichkeiten, dass man über mögliche Einflüsse spekulieren darf. Die Entdeckung der „deutschen Lolita“ sorgte 2004 für einigen Wirbel. In manchen Artikeln war von „Sensation“ (eine solche war es nicht) und von „Plagiat“ (das war es auch nicht) die Rede. Dmitri Nabokov nahm damals Anstoß an den Plagiatsvorwürfen. Offenbar hält er wenig von Lolita-Interpreten, die seiner Meinung nach zu weit gehen – v.a. dann, wenn sie vom biographischen Autor auf den Text oder den Erzähler des Textes schließen.

Schon sein Vater sah sich mehrfach zu dem Hinweis genötigt, dass Humbert Humberts Liebe zu Lolita nichts mit seinen eigenen Erfahrungen zu tun habe. Die beiden Nabokovs, Vater und Sohn, störte (und stört) daran auch, dass in solchen Deutungen eine Herabwürdigung der schöpferischen Phantasie des Autors enthalten ist (vgl. Poe, der angeblich nur über Verrückte schreiben konnte, weil er selber verrückt war). Aus Lolita wird immer wieder gern abgeleitet, dass Nabokov als Kind sexuell missbraucht wurde, oder dass er als Erwachsener eine Beziehung zu einer Minderjährigen hatte, oder beides. Dabei wird schon mal Homosexualität (Nabokov hatte einen schwulen Onkel) mit Pädophilie gleichgesetzt. Solche Interpreten, steht zu vermuten, hat Dmitri Nabokov im Auge, wenn er von den „Lolitologen“ spricht. Oder sollte er dabei auch an Kolumnisten wie Ron Rosenbaum denken? Perish the thought!

Rettung in letzter Sekunde

Dezember 2005. Auch Ron Rosenbaum ist stolz. Zwei Wochen, nachdem Dmitri Nabokov von den Russen mit dem Ausspruch zitiert wurde, dass er nie mit der Verbrennung des Manuskripts gedroht habe, teilt Rosenbaum in seiner Kolumne mit, dass der Observer – also er, Ron Rosenbaum – das Manuskript vor der Vernichtung bewahrt hat. Zwei Wochen zuvor hat er noch befürchtet, dass seine Mail an Dmitri diesen dazu bewegen könnte, „The Original of Laura“ zu verbrennen – egal. Seine Kolumne hat „anscheinend“ dazu geführt, dass Dmitri seine Drohung zurückgenommen hat. Gut, Dmitri hat jetzt einem Journalisten erzählt, dass er das Manuskript gar nicht verbrennen wollte und dass er auch nicht damit gedroht hat. Aber Rosenbaum hat seine Mail, die er, falls erforderlich, publizieren könnte. Einstweilen ist er damit zufrieden, dass er erreicht hat, was er wollte: das Manuskript wird nicht verbrannt. Rosenbaum hat außerdem, sagt er, eine Debatte über den Titel des Fragments ausgelöst. Er muss eingestehen, dass er bei seinen früheren Mutmaßungen Petrarca vergessen hat. Petrarca hat Sonnette geschrieben, die einer Frau namens Laura gewidmet sind. Sollte das der entscheidende Hinweis sein? Rosenbaum hat nachgelesen und glaubt, dass er in ein paar Zeilen von Petrarca die „ursprüngliche Laura“ in „The Original of Laura“ gefunden hat. Von Nabokovs Fragment kennt er nur den Titel. Vom Romantext hat er kein Wort gelesen, aber –auch egal. Wenn ihm das einer vorhält, kann er immer sagen, dass Dmitri daran schuld ist. Soll er ihm doch die Karteikarten geben, auf denen dieser Text steht.

Die Zugabe

Januar 2008. Damals, im Dezember 2005, hat Ron Dmitri zwischendurch noch schnell mit Hamlet verglichen (der Schmeichel-Faktor). Der Lohn ist lange ausgeblieben. Aber jetzt meldet sich Ron Rosenbaum wieder zu Wort. Seine neue Plattform ist das Online-Magazin Slate. Dort führt er das nächste seiner Mystifikations-Dramen auf: Ich, Dmitri und das „Laura“-Manuskript, Folge 3. Seit zwei Jahren, schreibt er, beschäftigt er sich mit „The Original of Laura“ - in gedruckter Form und „in einer E-Mail-Korrespondenz mit Dmitri Nabokov“. Diese „Korrespondenz“ besteht aus: zwei Mails von 2005, einer von Ron an Dmitri und dessen Antwort (Nr. 1 und 2, der „E-Mail-Austausch“); einer neuen, Anfang Januar 2008 erhaltenen Mail von Dmitri an Ron, in dem Vladimirs Erbe ihm etwas mitteilt (Nr. 3); und einer darauf von Ron an Dmitri geschickten Mail (Nr. 4), auf die der aber nicht geantwortet hat. Sollte es noch mehr geben, hat Rosenbaum in seinem Slate-Artikel schamhaft darauf verzichtet, es uns zu sagen – was man sich bei diesem Autor schwer vorstellen kann. In der SZ – um die Zeitung herauszugreifen, die ich jeden Tag lese – wird daraus Folgendes: „Der Literaturkritiker Ron Rosenbaum, der mit Dmitri in Mail-Korrespondenz steht …“ So leicht ist es, ein Korrespondent zu werden. Die Korrespondenz, um es noch einmal klar zu sagen, besteht aus vier E-Mails, von denen eine (Nr. 4) nicht beantwortet wurde. Zwischen Ende 2005 und Anfang 2008 war zwei Jahre lang gar nichts. Und wenn doch, sind weitere E-Mails jedenfalls in Rosenbaums Artikeln nicht zu finden.

Mail Nr. 3 dieser umfangreichen Korrespondenz ist, genau genommen, nicht an Ron gerichtet. Dmitri hat ein Interview gegeben, das im Laufe dieses Jahres im Nabokov Online Journal erscheinen wird und in dem er auch über „The Original of Laura“ spricht. Eine Transkription des Interviews hat er an eine Mail an einen gemeinsamen Bekannten angehängt – verbunden mit der Bitte, den Text an Rosenbaum weiterzuleiten. Der Grund für dieses Interview? Bei Rosenbaum kann man ihn, mit etwas Mühe, finden: Dmitri hat es u. a. als Reaktion auf Rosenbaums zwei Kolumnen von Ende 2005 gegeben, die damals so viel Wirbel ausgelöst haben. Weil das so ist, hat Dmitri sich gedacht, dass Rosenbaum es haben sollte, bevor es veröffentlicht wird. Das ist doch eigentlich sehr nett von Dmitri. Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet, dass Rosenbaum, der sehr geschickt mit Worten spielt, daraus – im aktuellen Slate-Artikel – „the new pronouncement“ machen würde. Das Wort „pronouncement“ kann ganz allgemein eine Äußerung bezeichnen. Man denkt dabei aber eher an die öffentliche Erklärung, und es kann sogar die Urteilsverkündung damit gemeint sei. Und das Wörtchen „new“ suggeriert, dass es auch schon alte „pronouncements“ gegeben hat. Wenn man das jetzt – sagen wir mal – als eine Randerscheinung der „Lolitologie“ begreift, dann kann man auch verstehen, warum es Dmitri lieber wäre, wenn vorläufig nicht jeder Zugang zum „Laura“-Manuskript hat, das er schützen will wie ein zartes Pflänzchen.

An Rosenbaums Einlassungen zum Thema kann man die Vernebelungstaktik kritisieren. Man muss seine Artikel sehr genau lesen, um den wahren Sachverhalt herauszufiltern. Oder man lobt die literarische Qualität seiner Texte (schließlich wurde er schon mit Nabokov verglichen). Interpretationsbedürftig sind diese Texte allemal. Mail Nr. 1 der Korrespondenz hat Ron Dmitri auf dem Umweg über den gemeinsamen Bekannten geschickt. Wie ihn Mail Nr. 2 erreicht hat, sagt er uns nicht. Mail Nr. 3 hat er wieder über diesen (oder einen anderen) gemeinsamen Bekannten erhalten. Und Mail Nr. 4, die nicht beantwortet wurde? Hat Ron sie direkt an Dmitri geschickt? Oder könnte es sein, dass er die E-Mail-Adresse des Nabokov-Erben, mit dem er seit zwei Jahren korrespondiert, gar nicht hat? Aber nein, das wäre bestimmt eine böswillige Unterstellung des Interpreten. Trotzdem hat auch sie ein Gutes: sie lässt einen nachvollziehen, warum Dmitri Nabokov unwohl bei dem Gedanken ist, dass „The Original of Laura“ demnächst in die Hände der Interpreten fallen könnte. Hier noch ein Beispiel, wie Ron – sehr virtuos - seine Texte zimmert: Rosenbaum, schreibt er am Anfang eines Absatzes, hat Dmitri in einer E-Mail (Nr. 4) gebeten, ihm etwas zu erklären, was ihm paradox erscheint. Dmitri hat es abgelehnt, darauf zu antworten. Aha, denkt man, der hat die Mail wahrscheinlich gleich gelöscht. Am Anfang des nächsten Satzes erfährt man aber, dass er etwas „hinzugefügt“ hat („He did add that …“). Schau an, denkt der arglose Leser, hat Dmitri also doch geantwortet. Er hat zwar nicht auf Rosenbaums Frage reagiert, ihm jedoch etwas anvertraut: „Er fügte aber hinzu, dass er den Inhalt der Karteikarten auf konventionellere Manuskriptseiten umkopiert hat – an die Anzahl der Karteikarten, hat er mir am Telefon gesagt, könne er sich nicht genau erinnern.“ Das ist die Sandwich-Taktik: Oben eine Scheibe Weißbrot (Ron hat Dmitri eine Mail geschickt), unten eine Scheibe Weißbrot (Ron hat Dmitri angerufen), dazwischen die Information (Dmitri hat abgetippt, was auf den Karteikarten steht). Diese Information stammt aber aus Dmitris Interview mit dem Nabokov Online Journal (enthalten in Nr. 3). Das erfährt man weiter unten. Rosenbaums Präzisierungen kommen immer weiter unten, wenn man schon nicht mehr genau weiß, was er oben geschrieben hat. Aus dem Sandwich-Absatz lässt sich auch noch etwas anderes lernen. Schließlich könnte man selbst mal in die Lage kommen, ein literarisches Meisterwerk unwiderruflich vernichten zu müssen. Wie stellt man das an? Schritt 1: Man mache eine Kopie davon. Dann ist die Tragödie nicht mehr aufzuhalten.

Dmitri spricht

Kürzlich, schreibt Rosenbaum, hat ihn eine Mitteilung Dmitris erreicht (das ist wieder Mail Nr. 3), die nahe legt, dass vielleicht eine Entscheidung nicht mehr allzu fern sein könnte. Das klingt noch nicht so dringend. Ist es aber doch. Denn: “Die Zeit wird knapp.” Weil nämlich – ja, warum eigentlich? Das scheint mehr mit Dmitris vorgerücktem Alter zu tun zu haben, als mit dem Manuskript. Das Problem, sagt Rosenbaum, verlangt eine eindeutige Antwort: entweder, das Manuskript wird verbrannt, oder es wird veröffentlicht. Gut, es gäbe da noch einen Kompromiss: Dmitri könnte das Manuskript irgendwo verwahren lassen, und nach seinem Tod würde irgendein „Komitee“ entscheiden, was weiter geschehen soll. Rosenbaum mochte diesen Gedanken noch nie. Im Dezember 2005 hat er davor gewarnt, dass die Schweizer Bank, in deren Schließfach „The Original of Laura“ aufbewahrt wird, abbrennen könnte, oder dass nach Dmitris Tod in Vergessenheit geraten könnte, um welche Bank es sich handelt (sowas kennt man ja von den Pharaonen). Inzwischen geht es aber um eine Frage der Ehre: Eines Nabokov-Erben, schreibt Rosenbaum, ist es nicht würdig, die Entscheidung an andere abzuschieben oder sie „dem Schicksal“ zu überlassen. Das Schicksal muss in einem der großen Dramen unserer Tage wenigstens erwähnt werden. Auf Englisch klingt das allerdings viel besser: Fate. Da ist auch gleich der Untergang mit drin.

Rosenbaum will, dass endlich Schluss ist. Die Spannung bringt ihn sonst noch um. Es gibt zu viele offene Fragen, die sich auch noch jedes Mal multiplizieren, wenn „Dmitri spricht“. Allzu oft kann das nicht gewesen sein, denn Dmitri ist sehr pressescheu und gibt kaum Interviews. Rosenbaum muss deshalb wieder die (insgesamt drei) Zitate aus dem letzten Jahrtausend bringen, die wir schon kennen. Zum Glück gibt es da noch dieses Interview mit dem Nabokov Online Journal, das Rosenbaum vorab bekommen hat. Dmitri hat ihm erlaubt, darüber zu schreiben, ihn aber gebeten, nicht direkt daraus zu zitieren. Das war ein Fehler. In dem Interview (schreibt Rosenbaum) sagt Dmitri, dass er sich noch nicht entschieden hat, was letztlich mit dem Manuskript passieren soll. Dmitri hat aber das Gefühl, „Laura“ vor den „Lolitologen“ schützen zu müssen. Deshalb sei er „geneigt“, den Wunsch seines Vaters zu respektieren und das Manuskript „der Vergessenheit zu überlassen“ („consign the manuscript to oblivion“). Das ist jetzt wieder eine der mehrdeutigen Formulierungen von Rosenbaum, der versprochen hat, Dmitri nicht direkt zu zitieren. Ob das heißt, dass Dmitri „geneigt“ ist, die Karteikarten (oder wenigstens die Kopie, die er gemacht hat?) zu vernichten, oder ob sie irgendwo verwahrt werden sollen, oder ob er nur gesagt hat, dass er das Manuskript angesichts des ganzen Ärgers am liebsten vergessen würde, das weiß man nicht. Kann es sein, dass er sich einfach sehr schwer mit der Frage tut, wie er verantwortungsvoll mit dem Erbe seines Vaters umgehen soll? Wenn er damit die Nabokovianer quälen will, hat er eine komische Art, das anzustellen. Er bombardiert uns wahrlich nicht mit seinen Mitteilungen. Drei kurze Aussagen von irgendwann bleiben drei kurze Aussagen von irgendwann, auch wenn sie von 2005 bis 2008 tausendmal wiederholt werden.

Wahr ist, was gedruckt ist

Und Ron Rosenbaum? Der zündet so viele Nebelkerzen, dass es schwer ist, den Durchblick zu behalten. Jetzt erscheinen wieder – gedruckt und/oder elektronisch – die Berichte, in denen das ewig Gleiche wiederholt wird: Dmitri droht und Dmitri quält (mit den drei alten Zitaten). Rosenbaum darf natürlich auch 2008 in keiner Meldung fehlen, weil er ja seit zwei Jahren mit Dmitri in Sachen „Laura“ korrespondiert. Hier muss nun ein Geständnis erfolgen: Dies ist auch die Geschichte meiner enttäuschten Liebe zur gedruckten Zeitung. Ich hänge immer noch dem Glauben an, dass das, was in der Zeitung steht, schon stimmen wird. Das habe ich gerade wieder an mir festgestellt. Die Tageszeitungen haben aber ein Problem. Wer für sie schreibt, hat meistens wenig Zeit und nicht den Platz, um immer das herauszufiltern, was tatsächlich als Information gelten kann. Man konzentriert sich auf das Wesentliche und verwechselt es mit dem (scheinbar) Sensationellen.

Vielleicht, stand im Guardian (das ist leider die englische Zeitung, die ich am liebsten lese), wird Dmitri Nabokov das „Laura“-Manuskript demnächst vernichten. Ihre Informationen bezieht die Autorin des Artikels von Ron Rosenbaum, der mit Dmitri Telefonate (wenn ich es richtig verstehe, hat Ron Dmitri einmal angerufen, und der hat den Hörer abgenommen und nicht sofort wieder aufgelegt) und E-Mails (die „Korrespondenz“, Nr. 1-4) austauscht. Seit Jahren peinigt dieser Sohn die Fans seines Vaters mit seinen Beschreibungen des Romans. Als Beleg gibt es wieder die üblichen Altaussagen, die Rosenbaum seit Ende 2005 als „pronouncements“ recycelt. Es ist einfach sehr schwer, noch andere Beschreibungen zu finden, mit denen Dmitri die Fans „seit Jahren peinigt“. Einstweilen, so der Guardian, „schmachten“ (languish) die Karteikarten im Tresorraum einer Schweizer Bank. Bei dem Wort stellt man sich ein feuchtes Verlies vor, in dem das Manuskript langsam verschimmelt. Dmitri, Lauras Folterknecht, hat aber schon vor zehn Jahren gesagt, dass er sicherstellen will, dass das Manuskript unter optimalen Bedingungen aufbewahrt wird. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass das in dieser Schweizer Bank nicht gewährleistet ist.

Der Süddeutschen Zeitung (Print-Ausgabe) war Rosenbaums Slate-Artikel 82 Textzeilen auf der ersten Seite des Feuilletons wert, und diesen Untertitel: „Nabokovs Sohn droht damit, ein Roman-Fragment zu verbrennen“. Der miese Kerl! Dmitri Nabokov, heißt es, sei „ein impulsiver Mensch“ (wahrscheinlich, weil er schon so lange überlegt und jetzt auch noch die Karteikarten kopiert hat). Er „zögert nicht, die Nabokov-Gemeinde anzufixen: ‚Laura’ sei ein Destillat von Nabokovs Werk und das Brillanteste, was sein Vater je geschrieben habe“ (auch wenn es langsam peinlich wird, dauernd darauf hinzuweisen: das sind wieder die von Rosenbaum recycelten Altaussagen). Dmitri, liest man weiter, will sich die Deutungshoheit über das Werk seines Vaters sichern. Ihm nicht genehme Interpretationen will er blockieren, indem er „mit seinem Geheimwissen ex cathedra die einzig wahre Lehre verkündet“. Und: „Der Literaturkritiker Ron Rosenbaum, der mit Dmitri in E-Mail-Korrespondenz steht, hat dies nun zu spüren bekommen. … Denn er musste selber die Erfahrung machen, wie seine Hypothesen zu Nabokovs letztem Werk durch Dmitri rundum abgelehnt wurden.“

Armer Ron! Was ist ihm widerfahren? Dmitri hat die von Rosenbaum hergestellte Verbindung zwischen den Lauras von Petrarca und Nabokov für Unsinn erklärt, denn – so die SZ – „die Figur des Romanfragments habe ursprünglich keineswegs Laura geheißen …“ Das ist leider falsch. Bei Rosenbaum kann man es nachlesen. Seit Dezember 2005 glaubt er unbeirrt, bei Petrarca die „ursprüngliche Laura“ gefunden zu haben, also das Vorbild für die Laura in “The Original of Laura” (dem Romanfragment, das er nicht gelesen hat). Jetzt sagt Dmitri offenbar (in dem von Rosenbaum paraphrasierten Interview), dass es in dem Fragment gar keine Laura gibt (und nicht, wie in der SZ zu lesen, dass es in dem Fragment eine Figur namens Laura gibt, die ursprünglich anders geheißen hat). Rosenbaum hat demnach bei seiner Petrarca-Lektüre das Vorbild für eine von ihm selbst erfundene Romanfigur entdeckt, die es aber in diesem Roman (den er nicht gelesen hat) gar nicht gibt. Aber wieso heißt ein Roman, in dem es keine Laura gibt, „The Original of Laura“? Rosenbaum will das jetzt wissen. Deshalb hat er Dmitri eine Mail geschickt (Nr. 4 der „Korrespondenz“). Und Dmitri hat einfach nicht geantwortet. So macht man kritische Geister mundtot. „Lesen ist Macht“, lautet die Überschrift des SZ-Artikels. Genaues Lesen noch viel mehr.

Rons Dilemma

Wir wollen hoffen, dass es so bald keine Fortsetzung dieses ziemlich erbärmlichen Schauspiels gibt. Zum Schluss sei hier ein vollendetes Buch von Vladimir Nabokov empfohlen, der ein visionärer Mensch gewesen sein soll: Pale Fire (Fahles Feuer). Der Poet John Shade ist erschossen worden. Sein letztes, Fragment gebliebenes Werk hat er in Form von beschriebenen Karteikarten hinterlassen (wie Nabokov „The Original of Laura“). Ein gewisser Charles Kinbote hat diese Karteikarten der Witwe abgeluchst, um das Fragment der Öffentlichkeit in geeigneter Form zugänglich zu machen. Schon hat ein Interpret in der Zeitung Aussagen über das Werk gemacht, das er nicht gelesen hat. Kinbote will diesem Unfug nun ein Ende bereiten, nur leider … man lese selbst.

Rosenbaum beschließt seinen Slate-Artikel mit einem Aufruf an die Leser. Sie sollen ihm ihre Meinung zu einem der quälendsten Dilemmas der zeitgenössischen Kultur schreiben. Man muss schon ziemlich wichtig sein, wenn man, wie Ron Rosenbaum, mit so einem Dilemma zu tun hat. Seine Leser dürfen jetzt auch mitmachen. Ron hat angedroht, deren Kommentare an Dmitri weiterzuleiten. Ihm und Dmitri, schreibt er (das steht da wirklich, in dieser Reihenfolge), können sie vielleicht helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Hier eine schöne Schlagzeile für die Zeitung: „Literaturkritiker Ron Rosenbaum droht Nabokovs Sohn mit Folter!“

Den Vorschlag eines Lesers, einen Autor zu suchen, der den Roman zuende schreibt, sollte Ron Dmitri besser nicht unterbreiten, wenn er wieder mit ihm korrespondiert. Aber wie wäre es damit: Ein anderer Leser hält es für möglich, dass wir in ferner Zukunft Kontakt mit den Verstorbenen aufnehmen können. Er empfiehlt, das Manuskript gut aufzubewahren und Nabokov zu gegebener Zeit zu fragen, ob er wirklich will, dass es vernichtet wird. Im 19. Jahrhundert hat das schon einmal funktioniert. Richard Burton (nicht zu verwechseln mit dem Mehrfach-Ehemann von Liz Taylor) war nicht nur ein berühmter Forschungsreisender, er übersetzte auch Klassiker der erotischen Literatur wie das Kama Sutra. Seine sehr religiöse Frau war darüber nicht glücklich. Nach seinem Tod verbrannte sie Burtons Manuskripte. Später ließ sie wissen, dass ihr der Geist ihres Gatten erschienen sei und das von ihr verlangt habe.

Bis es wieder so weit ist, verbleibt das „Laura“-Manuskript im Besitz von Dmitri Nabokov. Hoffentlich lässt sich dieser „impulsive Mensch“ (SZ), womöglich angefeuert oder sogar angefixt durch die E-Mail-Korrespondenz mit Rosenbaum, nicht dazu hinreißen, vorschnell das Streichholz anzuzünden. Uns Normalsterblichen wird nichts anderes übrig bleiben, als darauf zu vertrauen, dass Dmitri Nabokov sich auch in Zukunft wie der verantwortungsbewusste Erbe seines Vaters verhält, der er, so will es scheinen, die ganze Zeit gewesen ist.