Mit diesem einfachen Trick lässt sich Mikroplastik aus Leitungswasser entfernen

Mikroplastik verunreinigt Meerwasser, das die Wasserverschmutzung und die globale Erwärmung speichert. Eine Nahaufnahme der Partikel in einem Reagenzglas.

(Bild: dee karen / Shutterstock.com)

Mikroplastik im Leitungswasser alarmiert Forscher. Es kann Entzündungen und Herzinfarkte auslösen. Doch es gibt eine überraschend einfache Lösung.

Mikroplastik ist für den Menschen längst zum Problem geworden. Jährlich gelangen bis zu 120.000 dieser winzigen Teilchen über Essen und Trinken in unseren Körper. Forscher haben sie vor allem in Fisch, Meeresfrüchten und Honig gefunden. Wer aus Plastikflaschen trinkt, nimmt noch deutlich mehr auf.

Und das hat Folgen: Die Kunststoffpartikel können nicht nur Entzündungen auslösen, sondern auch zum Tod führen. Sie werden mit der Bildung von Plaque in den Arterien in Verbindung gebracht, was zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen kann.

Wissenschaftler haben nun eine einfache und effektive Methode gefunden, um sie aus dem Leitungswasser zu entfernen. Die Studie wurde bereits im Februar veröffentlicht.

Wissenschaftler testen Methode an hartem und weichem Leitungswasser

Ein Team der Guangzhou Medical University und der Jinan University in China hat Tests mit weichem und hartem, mineralreichem Leitungswasser durchgeführt. Sie schreiben:

Nano-/Mikroplastik aus Leitungswasser (NMPs), das den zentralen Wasseraufbereitungssystemen entgeht, gibt weltweit zunehmend Anlass zur Sorge, da es ein potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit durch den Konsum von Wasser darstellt.

Sie gaben Nano- und Mikroplastik in Wasser, kochten die Flüssigkeit und filtrierten anschließend alle Niederschläge. In einigen Fällen konnten bis zu 90 Prozent der NMPs durch den Koch- und Filterprozess entfernt werden, wobei die Effizienz je nach Wassertyp variierte.

Kalkablagerungen binden Plastikpartikel beim Erhitzen

In der Studie heißt es:

Kochendes hartes Wasser (>120 mg L-1 CaCO3) kann mindestens 80 % der NMPs aus Polystyrol, Polyethylen und Polypropylen mit einer Größe zwischen 0,1 und 150 μm entfernen. Erhöhte Temperaturen fördern die CaCO3-Keimbildung auf NMPs, was zur Verkapselung und Aggregation von NMPs innerhalb von CaCO3-Inkrustanten führt.

Diese einfache Strategie des Kochens von Wasser kann NMPs aus dem Leitungswasser von Haushalten "dekontaminieren" und hat das Potenzial, die Aufnahme von NMPs durch den Menschen über das Wasser unschädlich zu machen.

Der große Vorteil ist, dass die meisten Menschen dies mit den Mitteln erledigen können, die sie bereits in ihrer Küche haben.

Diese einfache Strategie des Abkochens von Wasser kann NMPs aus dem häuslichen Leitungswasser 'dekontaminieren' und hat das Potenzial, die Aufnahme von NMPs durch den Menschen über den Wasserkonsum auf unschädliche Weise zu verringern.

Selbst in weichem Wasser, in dem weniger Kalziumkarbonat gelöst ist, wurde etwa ein Viertel der NMPs aus dem Wasser gefiltert. Die mit Kalk verkrusteten Kunststoffpartikel lassen sich dabei mit einem einfachen Filter wie dem Teesieb aus Edelstahl entfernen, so die Forscher.