Mögliches Risiko bei Corona-Impfstoffen
Impfstoffe, die das Spike-Protein verwenden, könnten, wie bei Mers- und Sars-Studien beobachtet, zur Bildung von infektionsverstärkenden Antikörper und einer Immunpathogenese führen
Noch sind viele Fragen zu den neuen Impfstoffen, die wahrscheinlich kurz vor der Zulassung stehen, nicht geklärt. Offen ist, wie lange sie schützen, ob jedes Jahr neu geimpft werden muss, ob sie bei allen Altersschichten gleich wirksam sind, ob Geimpfte weiter anstecken können oder ob bei massenhafter Impfung doch größere Nebenwirkungen auftreten können. Die Impfbereitschaft ist zum Teil auch deswegen nicht so groß, weil Pharma-Konzerne und Regierungen die Impfstoffe aus finanziellen und politischen Gründen möglichst schnell auf den Markt bringen wollen (Covid-Impfungen gegen Geld oder andere Vorteile).
Nachdem Russland und China schon vorgeprescht sind, ist man im Weißen Haus, während Donald Trump immer noch gegen seine Wahlniederlage ankämpft, gewillt, mit einer schnellen Einführung weitere Punkte gewinnen zu können. Moncef Slaoui, der im Weißen Haus zuständig für die Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen ist, erklärte gestern gegenüber CNN, die Amerikaner könnten noch in der zweiten Dezemberwoche nach der Zulassung durch die FDA am 11. oder 12. Dezember erwarten, geimpft zu werden. Am Freitag hat Pfizer (Pfizer-Chef verkaufte 62 Prozent seiner Aktien und machte Reibach) eine Notfallgenehmigung beantragt.
Impfstoffe, die das Eindringen in Zellen erleichtern können
Eine medizinethische Studie von Timothy Cardozo (NYU Langone Health) und Ronald Veazey (Tulane University School of Medicine) weist auf eine mögliche Gefahr bei allen Impfstoffen mit dem unveränderten oder leicht veränderten Spike (S)-Protein hin, um die Bildung von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 anzuregen. Der Hintergrund ist, dass nach den beiden Wissenschaftlern die Menschen, die nun an den Klinischen Studien teilnehmen, nicht ausreichend über die möglichen Risiken einer Impfung in Kenntnis gesetzt wurden.
Die Wissenschaftler haben für ihre Studie die Forschungsliteratur nach Hinweisen durchsucht, ob Corona-Impfstoffe die Erkrankung verschlimmern könnten. Bekannt ist das bei RSV, Dengue-Fieber und Masern. Bekannt sei auch, dass Impfstoffe für die Coronaviren Sars und Mers bislang nicht genehmigt wurden. Daten, die bei der Entwicklung und beim Testen dieser Impfstoffe erhoben wurden, würden nämlich darauf hinweisen, dass Impfstoffe, die den Spike (S)-Protein einsetzen und egal ob sie Protein, einen viralen Vektor, DNA oder RNA verwenden, eine Covid-19-Erkrankung durch infektionsverstärkende Antikörper (ADE) verstärken können. Das sind Antikörper, die sich zwar an das Virus binden, aber dieses nicht unschädlich machen, sondern das Eindringen des Virus in die Zelle erleichtern. Dadurch kann eine Immunpathogenese entstehen.
So zeigte eine Studie, dass Antikörper in Makaken, die mit Sars infiziert waren, zu Entzündungen und Gewebeschäden in der Lunge führten, die man auch bei Sars-infizierten Menschen beobachteten, die daran gestorben waren. Zwar kontrollierten die Antikörper zunächst das Virus in den Makaken, lösten aber dann plötzlich eine schwere, gewebeschädigende entzündliche Reaktion in der Lunge aus. Das habe man zuvor schon bei einer durch das Immunsystem vermittelten Erkrankung gesehen, an der gegen RSV Geimpfte starben, weil die RSV-Erkrankung dadurch verstärkt wurde. Die Wissenschaftler sehen eine Ähnlichkeit bei Covid-19-Patienten, bei denen eine schwere Erkrankung mit der Entwicklung von Anti-Sars-CoV-2-Antikörpern im Serum einhergeht. Dagegen haben Patienten, die sich schnell erholen, wenige oder keine solchen Serum-Antikörper.
Teilnehmer an den Klinischen Studien nicht ausreichend informiert
Es gebe ein "nicht-theoretisches Risiko" in der medizinischen Literatur, folgern die Wissenschaftler, dass Impfstoffe, die den Spike von Sars-CoV-2 einsetzen, um die Bildung von Antikörpern anzustoßen, die Geimpften einem erhöhten Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung aussetzen, wenn sie diesen Viren ausgesetzt sind. Noch hätten sich solche infektionsverstärkenden Antikörper (ADE) bei Covid-19-Impfstoffen nicht gezeigt. Allerdings seien alle präklinischen Studien mit dem Wuhan-Virus durchgeführt worden, während jetzt die Mutante D614G dominant ist, die sich gerade im Spike-Protein vom Wuhan-Virus zu unterscheiden scheine. Die klinischen Studien hätten überdies bislang nicht beinhaltet, wie die Geimpften auf zirkulierende Viren reagieren. Erst dann würde die ADE/Immunpathologie eintreten.
Ob das Risiko wirklich eintreten kann, ist unklar. Aber die Teilnehmer an den Impfstudien müssten auch über kleine Risiken vor den Versuchen informiert werden. Die unterschriebenen Einverständniserklärungen sind aus Datenschutzgründen nicht zugänglich. Bekannt sind nur die in den Protokollen genannten Risiken für die Teilnehmer der klinischen Studien von Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson. Dort werde zwar das Risiko aufgeführt, dass die Erkrankung verstärkt werden könnte, aber an letzter oder nahezu letzter Stelle. Pfizer und Moderna erwähnen Sars und Mers nicht. Hervorgehe nicht, dass die Teilnehmer erfahren würden, dass sie einem Risiko einer schweren Erkrankung oder gar des Todes ausgesetzt sein können. Man könne eine schnelle Zulassung betreiben, ohne den Teilnehmern zu verschleiern, dass ein ADE-Risiko bestehen kann.