Momag.net wird kostenpflichtig

Ab Anfang Oktober werden nur noch zahlende Abonnenten auf das Fachmagazin der deutschen Online-Musikwirtschaft zugreifen können

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Gut ein Jahr nach seiner Gründung führt das Online-Magazin Momag.net kostenpflichtige Abonnements ein. Ab dem ersten Oktober wird der Zugriff auf das Magazin 90 Euro pro Jahr kosten. Wer sich innerhalb der ersten vier Wochen für ein Abonnement entscheidet, soll einen Preisnachlass von 15 Euro bekommen. Zusätzlich wollen die Momag-Macher ihr Angebot um Weblogs erweitern, die auch in Zukunft allen Lesern kostenfrei offen stehen sollen.

Momag.net ist ein Online-Businessmagazin, das sich ganz der Konvergenz von Musikwirtschaft und neuen Medien verschrieben hat und sich an Professionals aus beiden Bereichen wendet. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf kommerziellen Online-Musikangeboten von Musicnet bis zur kommenden deutschen Download-Plattform Phonoline.de, zu denen Momag zahlreiche Interviews und Hintergrundartikel veröffentlicht hat. Dazu gibt es regelmäßig eine Zusammenfassung der wichtigsten Branchennachrichten, einen aktuellen Newsticker mit Links zu anderen Angeboten und eine Zusammenstellung aller wichtigsten Fakten und Zahlen zum Thema. In Zukunft soll das Angebot schließlich noch um die Charts diverser Online-Plattformen erweitert werden.

Momag.net wurde vor rund einem Jahr von Amke Block, Eckehart Röscheisen und René Kius gegründet. Nach eigenen Angaben besitzt das Online-Magazin 1700 kostenfrei registrierte Fachnutzer. Die Umstellung will Röscheisen nicht als Strategiewechsel verstanden wissen: "Wir hatten Momag.net von Beginn als kostenpflichtigen Dienst konzipiert. Ein Business-Service wie dieser ist ziemlich kostenaufwändig und zeitintensiv. Die gewohnte Qualität können wir auf Dauer nur dann aufrecht erhalten, wenn wir zumindest unsere Kosten decken können." Er rechnet zunächst mit Abonnentenzahlen im "deutlich dreistelligen Bereich".

"Start small, think big

Ganz ohne Risiko ist der Schritt für Momag trotz dieser eher zurückhaltenden Prognose nicht. In der Vergangenheit haben sich nur im Netz erscheinende Branchenmagazine oft schwer damit getan, genügend zahlungswillige Abonnenten zu finden. Ein Paradebeispiel dafür ist das US-Medien- und Entertainment-Wirtschaftsmagazin Inside.com, das im Mai 2000 mit großen Ambitionen startete. Nach verschiedenen Abo-Experimenten und einem Wechsel des Eigentümers musste Inside.com schließlich im Oktober 2001 seinen Betrieb ganz einstellen.

Momag-Herausgeberin Amke Block glaubt jedoch nicht, dass ihrem Magazin ein ähnliches Schicksal drohen könnte. Das Magazin sei nur ein Teil des eigenen Geschäftsmodells, andere wichtige Säulen seien etwa das Erstellen von Studien und beraterische Tätigkeiten. "Momag.net ist für uns ein längerfristiges strategisches Projekt in einem Bereich, der in Zukunft immer mehr an Relevanz gewinnen wird", so Block. Mit Inside.com sei man schon hinsichtlich der Größe und der damit verbundenen Kosten nicht vergleichbar. Block dazu: "Unser Motto ist da schon eher start small, think big."