Mythen, Fakten und Missverständnisse in der Ukraine-Debatte

Seite 4: Wer stimmt dem Krieg zu, wer hat dazugelernt?

User "Captain Data" verweist darauf, dass Siemens über 150 Jahre hinweg in Russland präsent war und erwähnt die "Scherben", die die westliche Politik gegenüber Russland hinterlassen würden. Just so sehe ich es auch.

In dem "Gruß aus Rom" (User "Chrysophylax") wird erwähnt, dass man in Italien nicht so "kriegsgeil" sei wie in Deutschland. Stimmt! Doch spannend ist halt auch die Reaktion, die es gab, als Cinque Stelle, die Fünf-Sterne-Bewegung, – die gegen Waffenlieferungen aus Italien ist und die "eigentlich" die größte Partei in der Koalitionsregierung unter Mario Draghi stell(t)e – hart bleiben wollte.

Flugs wurde die Partei gespalten; der Außenminister di Maio gründete prompt eine neue Partei, die bereits über mehr als 50 Abgeordnete verfügt. Wobei letztere natürlich nur ihrem Gewissen und nicht etwa Geld und schon gar nicht Wünschen aus Washington folgen.

Deutlich wurde das auch in dem von User "Goerlitzer" beigebrachten Zitat des litauischen Sicherheitsbeauftragten: "Ich will beteuern, dass es (die Teilblockade von Kaliningrad; W.w.] keine litauische Entscheidung ist, sondern eine der EU." Genau so sehe ich es auch – es gibt in diesem Zusammenhang Akteure in Brüssel und Berlin – und letzten Endes immer in Washington.

Und schließlich finde ich absolut zutreffend, wenn User "Fätty" schreibt: "Das Finanzsystem im Wertewesten ist ausgepresst. In der Historie immer ein guter Ausgangspunkt für einen großen Krieg."

Diese Erkenntnis drängt sich auf, angesichts labiler Börsen, des Bitcoin-Crashs, der Staatspleite in El Salvador, Sri Lanka, Libanon und Laos, der massiven Wirtschaftskrise in der Türkei, dem Anstieg der Leitzinsen auf internationaler Ebene und der weltweit vom Trab in den Galopp verfallenden Inflation.