Nach der Verschnaufpause: Was tun in der nächsten Hitzewelle?
Seite 2: Klimaresilientes Gärtnern mit Mulch und Kraterbeeten
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Pflanzen gedeihen auch während langer Trockenperioden, wenn man einige Dinge beachtet, etwa das Anpflanzen dürreresistenter Arten: Tiefwurzler wie Rosensträucher, Quitten, Eiben, Hundsrosen, Rosmarin oder Lupinen speichern länger Wasser und kommen grundsätzlich mit weniger Feuchtigkeit aus. Bei anhaltender Trockenheit versorgen sie sich mit Wasser aus tieferen Schichten.
Wird organischer Mulch bestehend aus Rinde bzw. gehäckselten Pflanzenresten auf den Beeten oder den Töpfen neben den Pflanzen ausgebracht, so wird nicht nur Nässe in Bodennähe gespeichert. Der Mulch liefert zudem als Dünger der Erde wertvolle Nährstoffe. Besonders durstige Pflanzen sollten an halbschattigen Plätzen stehen. Regelmäßiges Hacken vermeidet Verdunstung, weil die Erde die Feuchtigkeit besser speichern kann.
Werden darüber hinaus die Beete mit der Harke aufgelockert, verdunstet weniger Wasser, denn die Feuchtigkeit wird besser in der Erde gebunden. Zudem kann in dem krümelig geharkten Boden das Gießwasser leichter in den Boden einsickern.
Wo die Trockenperioden im Sommer lang sind und starke Regengüssen im Winter drohen, ist ein "Kraterbeet" mit einem Mix aus diversen Kräutern und Gemüsearten eine gute Alternative. Das tiefergelegte kreisrunde Beet verfügt über verschiedenen Pflanzzonen und Feuchtegrade und bietet Schutz bei Hitze als auch bei Nässe. Es wird durch einen äußeren Wall begrenzt, so dass es bei großer Wärme im Krater kühler ist als draußen.
Magerbeete auf Verkehrsinseln
Auch Sand- oder Magerbeete sind widerstandsfähig gegen Dürre, denn sie kommen fast ohne Gießen aus. Flächen, die sonst bei zu großer Hitze und wenig Regen vertrocknen würden, erblühen mit mehrjährigen heimischen Wildstauden und Zwiebelgewächsen, die natürlicherweise an Wegesrändern oder auf Schotterfluren siedeln.
Die Beete benötigen einen sonnigen Standort mit sandigen Untergrund: Auf dem Gartenboden wird eine 15 bis 20 Zentimeter dicke Sandschicht aufgeschüttet. Die Pflanzen wurzeln in Gartenerde, während sie weiter oben im Sand liegen. Nach Anlegen des Beetes verrottet der unter der Sandschicht liegende Rasen und gibt Nährstoffe frei. Die in Sand eingepflanzten Stauden werden zu verstärktem Wurzelwachstum angeregt. Sie müssen lediglich in der Anwuchsphase gegossen werden, danach muss nicht mehr gewässert werden.
So wie die Sandbeete auf der Verkehrskreisel in Föhren im Landkreis Trier-Saarburg, die im Winter 2021 von der Naturgartenplanerin Annette Fehrholz konzipiert und angelegt wurden: Die hier angesäten Arten sind an die verschiedenen Bodenschichten optimal angepasst. So wurden fast ausschließlich heimische Wildblumenarten ausgesät, die gerne von Insekten angeflogen werden.
Die Wildstauden wurzeln teilweise zwischen dem Kies oder entwickeln tiefere Wurzeln bis hinunter in die Sandschicht. Rund zwei Jahre später steht der Kreisel in voller Blütenpracht, ohne einmal bewässert worden zu sein.
Ursprünglich bestand das Beet auf dem Kreisel aus schwerem, tonigem Lehm. Darin staut sich im Winter das Wasser besonders schnell, bei lang anhaltender Hitze trocknet der Boden dagegen schnell aus und werde bretthart, erklärt die Naturgartenexpertin gegenüber dem SWR. Viele Pflanzen halten diese extremen Schwankungen nicht aus und sterben ab, weshalb die Flächen fast jedes Jahr kostenaufwändig bepflanzt werden müssten.
Magerbeete hingegen dienen als Versickerungsflächen, sind kühlende Grünanlagen und fördern gleichzeitig die Insektenvielfalt.