Neue Aufregung um MH17

Seite 3: Angeblicher Hackversuch der Russen auf MH17-Bericht, die die niederländischen Wahlen beeinflussen wollen

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Ob Zufall oder nicht, am Samstag berichteten Medien, dass die "Russen" angeblich versucht hätten, vorzeitig an den Bericht über den Absturz des Dutch Safety Board (OVV) heranzukommen. Am 16. Oktober 2015 hatte bereits OVV-Leiter Tjibbe Joustra in einem Interview davon berichtet und gemeint, Russland habe Angst vor den Ergebnissen des Berichts, der am 13. Oktober veröffentlich wurde.

Der als Hackversuch bezeichnete Vorgang sei am 29. September 2015 erfolgt, sagte nun Tjibbe Joustra. Der Versuch sei identisch mit dem Vorgehen gewesen, mit dem die Emails des DNC entwendet wurden. Hier hätten Computersicherheitsfirmen dies auf Fancy Bear APT 28 zurückgeführt, womit eine russische Hackergruppe verbunden wird, die wiederum angeblich mit russischen Geheimdiensten zusammenarbeitet. So wurde eine Email an einen für die Computersicherheit zuständigen Mitarbeiter des OVV geschickt und gebeten, sich noch einmal anzumelden, was man Spearfishing nennt. Angeblich habe der Mitarbeiter dies nicht gemacht. Joustra machte jetzt nicht direkt Russen dafür verantwortlich, wie ihm dies angeblich die Sicherheitsfirma TrendMicro nahelegte, aber im gesamten Kontext reicht es mittlerweile, dies zu suggerieren.

Dies macht dafür die Zeitung NRC Handelsblad, die zuerst darüber berichtete. Sie verweist auf ein geheimes Dokument des Nationalen Koordinators für Terrorismusbekämpfung (NCTV) vom 4. Januar, nach dem "staatliche Akteure" aus Russland versuchen würden, die Wahlen in den Niederlanden zu beeinflussen. Sie würden immer aggressiver werden, es gebe eine zunehmende Spionagegefahr.