Neue Daten zum Astrazeneca-Vakzin: Weniger Übertragungen, mildere Verläufe
- Neue Daten zum Astrazeneca-Vakzin: Weniger Übertragungen, mildere Verläufe
- Keine sterile Immunität, aber Halbierung der Transmissionsrate möglich
- Schwerwiegende Gerinnungsstörungen durch Impfungen?
- Fehlaktivierung der Thrombozyten "ganz selten"
- Fazit:
- Auf einer Seite lesen
Impfstoff zeigt gute Wirksamkeit gegen schwere Covid-19-Verläufe auch in hohem Alter. Trotz der Möglichkeit sehr seltener, aber schwerwiegender Gerinnungsstörungen als Nebenwirkung wird er als sicher eingeschätzt
Aus einer ersten kritischen Zwischenanalyse der Daten über den Astrazeneca- sowie den Sputnik-V-Impfstoff vor einem Monat ergab sich eine relative Wirksamkeit der Astrazeneca-Impfung von 70,4 Prozent, basierend auf 131 Erkrankungsfällen bei 11.636 Probanden aus zwei von insgesamt vier durchgeführten Phase-III-Studien, die beide Impfungen erhalten hatten.
Am 6. März wurde die zweite Zwischenanalyse vorgelegt, die auf einer Auswertung von insgesamt 332 symptomatischen Covid-19-Erkrankungen unter 17.178 Geimpften basierte.
Daten zur Wirksamkeit
Die pharma-kritische wissenschaftliche Monatszeitschrift Der Arzneimittelbrief schreibt in ihrer März-Ausgabe, dass die errechnete Wirksamkeit der Astrazeneca-Vakzine in dieser Zwischenanalyse zwei Wochen nach der Zweitimpfung bei 66,7 Prozent liegt. Die beste Wirksamkeit wurde erzielt, wenn der Abstand zwischen den beiden Impfungen mehr als zwölf Wochen betrug (81,3 Prozent) und wenn die erste Impfung mit einer niedrigeren Dosis verabreicht wurde (80,7 Prozent). Die EU-Zulassung schreibt zwei Impfungen mit der Standarddosis im Abstand von vier bis zwölf Wochen vor. Auch wenn diese Befunde zufällig erhoben wurden und die statistische Aussagekraft unsicher ist, sollte dies in Anbetracht der Impfstoffknappheit zu einem Überdenken der Impfstrategie führen.
Der Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe nach einer Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff ist gut. Ab dem Tag der Erstimpfung mussten nur zwei Personen wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, in der Kontrollgruppe waren es 22. Zwei Wochen nach der Erstimpfung gab es keinen stationär behandlungsbedürftigen Patienten mehr, dagegen 15 in der Kontrollgruppe. Die errechnete Wirksamkeit hinsichtlich der Verhinderung eines schweren Verlaufs von Covid-19 beträgt somit 100 Prozent.