Neue Indizien legen nahe, dass den Anschlägen vom 11. September 2001 kein Selbstmordplan zugrunde lag

Seite 3: Kapitel 3: Selbstmordmission?

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Im Zeitablauf bestehen die Anschläge aus drei Teilen: einem Plan, Flugzeuge zu entführen, Flugzeugeinschlägen in Gebäude, sowie dem Einsturz von Gebäuden. Die amtliche Darstellung verknüpft diese drei Teile in einer Folge von Ursache und Wirkung. Demnach war der Entführungsplan ursächlich für die Flugzeugeinschläge, die wiederum den Zusammenbruch der Gebäude auslösten. Tatsächlich wirkt das plausibel. Zumindest sieht 9/11 genau danach aus. Allerdings können die drei Teile auch als voneinander unabhängige Ereignisse betrachtet werden.

Denn beim Planen der Flugzeugentführungen müssen die Al Qaida-Terroristen nicht notwendigerweise auch ihren Selbstmord einkalkuliert haben. Es ist denkbar, dass ihnen stattdessen eine traditionelle Entführung vorschwebte, bei der sie auf einem Flughafen landen und Forderungen stellen würden. In diesem Sinne wäre auch keine Übernahme der Flugzeugsteuerung durch sie nötig gewesen. Man hätte die regulären Piloten stattdessen einfach zur Landung auf einem Flughafen eigener Wahl zwingen können.

Die Annahme, dass die Muslime in den Flugzeugen möglicherweise nicht vorhatten zu sterben, wird zunächst gestützt durch das tatsächliche Verhalten der Männer. Sie benahmen sich einfach nicht wie Menschen, die von ihrem unmittelbar bevorstehenden Tod wissen. Mohammed Attas letzte Aktivität am Abend, bevor er starb, war ein Besuch im Supermarkt (das FBI weigerte sich später, seine Einkäufe offenzulegen).8 Ziad Jarrah, ein anderer mutmaßlicher Pilot, versicherte im letzten Telefonat mit seiner Familie am 9. September, dass er sie am 22. September auf einer Familienfeier wiedersehen würde.9 7 der 19 angeblichen Entführer hatten Tickets für Anschlussflüge gebucht, die am Nachmittag des 11. September oder später starteten.10 Zwei der Männer, unter ihnen Mohammed Atta, hatten in den letzten Tagen ihres Lebens Bonusmeilenkonten eröffnet.11

Andererseits hatte keiner der 19 irgendeine persönliche Nachricht oder einen Abschiedsbrief hinterlassen. Die "Märtyrer-Videos" waren, wie erwähnt, bereits Monate vor den Anschlägen aufgenommen worden und dabei ohne konkreten Bezug zu 9/11. Der immer wieder erwähnte angebliche deutsche Abschiedsbrief von Ziad Jarrah enthält tatsächlich nichts, was darauf hinweisen würde, dass er vorgehabt hätte zu sterben. Stattdessen liest er sich wie ein Liebesbrief. Darin rät er seiner Freundin, positiv zu bleiben. Der Brief schließt mit der Wendung "Auf Wiedersehen". Auch waren die angeblichen Selbstmörder nicht allesamt verzweifelte junge Einzelgänger ohne Bindung. Einem CIA-Bericht mit detaillierten persönlichen Profilen der Männer zufolge waren fünf von ihnen verheiratet, darunter zwei der Piloten. Zwei hatten Kinder.12

Schließlich widerspricht auch der gesunde Menschenverstand der Selbstmordthese. Falls die offizielle Darstellung zuträfe und 9/11 auf einem Selbstmordplan beruhte, dann hätten die Planer vor einem unlösbaren Problem gestanden. Von Selbstmordattentätern im Nahen Osten ist bekannt, dass es sich einige dieser "Märtyrer" in letzter Minute anders überlegen. Konfrontiert mit dem unmittelbaren Tod entscheiden sie sich zu leben. Es ist das eine, erbittert genug zu sein, um sich als Märtyrer auf dem Weg ins Paradies zu sehen, aber ein ganz anderer Entschluss, wirklich einen Knopf zu drücken und sich selbst umzubringen. Planer, die Selbstmordattentäter einsetzen, können diesen grundsätzlichen Schwachpunkt nie ganz ausschalten. Sie müssen sich im Klaren sein, dass der Terrorist in letzter Minute schwanken kann. Am Ende handelt es sich um Menschen - und wenn sie auch radikale Fundamentalisten sind, so doch keine perfekt programmierbaren Maschinen.

Im Falle von 9/11 nun mussten die Planer diese gravierende Unsicherheit mit dem Faktor 20 multiplizieren. Jeder einzelne der Entführer konnte an Bord des Flugzeuges seine Meinung ändern. Vom Standpunkt der Planer aus wäre es tatsächlich eher unwahrscheinlich, dass dies keiner von ihnen täte.

Ermittler nach 9/11 verstanden dieses Problem nur zu gut. Im Oktober 2001 kam das FBI offiziell zu dem Schluss, dass mindestens 11 der 19 Entführer wohl nicht gewusst hatten, dass sie auf tödlicher Mission waren. Stattdessen wären sie davon ausgegangen, an einer konventionellen Entführung teilzunehmen, mit dem Ziel, Hintermänner früherer Anschläge auf die USA freizupressen.13

Diese Schlussfolgerung löst jedoch nicht das zugrundeliegende Problem. Sie verlagert es nur auf eine andere Ebene. Wenn der Plan wirklich vorsah, dass 11 der 19 Entführer erst an Bord der Flugzeuge von ihrer Selbstmordmission erfuhren, konnte man kaum sicher sein, dass alle 11 die "Todes-Überraschung" einfach so hinnehmen würden. Selbstverständlich wäre dieses Dilemma auch den Planern im Voraus klar gewesen. Der gesunde Menschenverstand legt daher nahe, dass man kaum eine Operation planen kann, die 20 gleichzeitige Selbstmorde erfordert. Der Erfolg wäre viel zu unsicher, um die monatelange Arbeit und die Hunderttausende von Dollars für die Planung zu rechtfertigen. Und dennoch wird behauptet, es sei genauso passiert.

Aber gibt es denn - von diesen Erwägungen abgesehen - auch Beweise oder Indizien für einen traditionellen Entführungsplan ohne Selbstmordabsicht am 11. September?

Ja, die gibt es - und zwar nicht wenige. Es existieren in diesem Zusammenhang:

  1. Die Aussage des sogenannten "20. Hijackers" Zacarias Moussaoui vor Gericht im Jahre 2005, wo er erklärt, dass es sich bei dem Entführungsplan, dessen Teil er war, um "eine andere Verschwörung als 9/11" handelte, mit dem besonderen Ziel, Scheich Omar Abdel Rahman freizupressen, den sogenannten "Blinden Scheich", einen fundamentalistischen Anführer, der wegen Terrorplanungen in den USA inhaftiert war14;
  2. Ein "Senior Executive Intelligence Briefing" der CIA vom Mai 2001, betitelt: "Terrorgruppen kooperieren Berichten zufolge für eine geplante Geiselnahme in den USA", veröffentlicht erst 2012 (in stark zensierter Form), das warnt: "Die Verschwörer, die den "Blinden Scheich" Umar Abd al-Rahman und andere Gefangene in den USA freipressen wollen, könnten sich für eine Flugzeugentführung oder die Stürmung einer US-Botschaft entscheiden (--zensiert--) haben erwogen, Geiseln zu nehmen - möglicherweise im Zusammenhang mit Flugzeugentführungen - um Forderungen durchzusetzen, und Al Qaida hat Berichten zufolge Personen in Kidnapping-Techniken trainiert (--zensiert--)."15
  3. Eine öffentliche Stellungnahme Bin Ladens aus dem Jahr 2000, "alles in unserer Macht stehende zu tun", um den "Blinden Scheich" zu befreien16
  4. Ein vom FBI im Juli 2001 überwachtes Treffen eines Vertrauten des "Blinden Scheichs" mit diesem im Gefängnis, in dem er dem Scheich mitteilt, dass der Terroranschlag auf die USS Cole im Jahr zuvor verübt wurde, um ihn aus dem Gefängnis zu befreien, und dass die Cole-Angreifer vorbereitet wären, "eine weitere Operation durchzuführen".
  5. Die Aussage von Niaz Khan, einem ehemaligen Al Qaida-Kämpfer; dieser hatte in Pakistan trainiert und war im Jahr 2000 in die USA geschickt worden, wo er überlief, zum FBI ging, und Ermittlern gegenüber enthüllte, dass man ihm beigebracht hatte, wie man Waffen durch den Sicherheitsbereich eines Flughafens schmuggelt und wie man Passagiere und Crewmitglieder überwältigt, um in ein Cockpit zu gelangen; Khan zufolge handelte es sich bei diesem Plan nicht um eine Selbstmordmission - er war lediglich gefragt worden, ob er bereit sei, an einer normalen Entführung teilzunehmen
  6. Die Entführung von Indian Airlines Flug 814 im Dezember 1999, ganz offenbar eine Vorlage für 9/11: Ein von muslimischen Fundamentalisten gekapertes großes Passagierflugzeug, dessen Pilot später berichtete, dass die Terroristen Techniken angewandt hatten, die denen der 9/11-Entführer ähnelten. Mit Messern bewaffnet, schnitten sie einem Passagier die Kehle durch, trieben alle in den hinteren Teil des Flugzeuges, von wo aus einige Reisende mit dem Handy Verwandte anriefen; einer der Entführer erwähnte sogar, er habe auf einem Flugsimulator trainiert - alles mit dem Ziel, in Indien inhaftierte Al Qaida-Kämpfer freizupressen, was nach langen Verhandlungen schließlich auch gelang.

Womöglich war dies auch der Plan am 11. September: Flugzeuge entführen, um andere Terroristen freizupressen und um politische Forderungen zu stellen - die klassische Form eines Hijackings seit den 1970er Jahren.

Wie sind die Anschläge ohne Selbstmordplan erklärbar?