Niger setzt militärische Zusammenarbeit mit den USA aus

Fahne Nigers, Sturmgewehr. Illustration: Comdas, Shutterstock.com

Junta geht mit Erklärung im Fernsehen auf Konfrontationskurs. Verhandlungen offenbar gescheitert. Was der Disput mit der regionalen Lage zu tun hat.

Die nigrische Militärjunta hat die militärische Zusammenarbeit mit den USA ausgesetzt und die Anwesenheit von US-Militärvertretern als nicht mehr gerechtfertigt bezeichnet. Die Nutzung des nigrischen Luftraums werde ab sofort als illegal betrachtet.

Dies verkündeten Vertreter der Junta im staatlichen Fernsehen. Kurz zuvor hatte es in dieser Woche hochrangige Gespräche mit US-Diplomaten und Militärs gegeben – offenbar ohne gutes Ergebnis.

Nigers zentrale Rolle bei US-Militäroperationen

Niger spielt eine zentrale Rolle bei den US-Militäroperationen in der afrikanischen Sahelzone. Dort befindet sich ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt.

Der US-Militärstützpunkt in der Sahelzone und im Niger ist als "Air Base 201" oder "Agadez Air Base" bekannt. Sie liegt etwa fünf Kilometer außerhalb der Stadt Agadez im Norden des Niger. Die Basis dient als strategischer Stützpunkt für militärische Operationen und Überwachungsaktivitäten der USA in der Region.

Von der "Air Base 201" starten auch Kampfdrohnen wie die MQ-9 Reaper und die Globemaster III.

Die USA sind besorgt über die Ausbreitung dschihadistischer Gewalt in der Region. In der Sahelzone kooperieren lokale Extremistengruppen mit al-Qaida und dem Islamischen Staat.

Der Sprecher der Junta, Oberstleutnant Amadou Abdramane, forderte die US-Truppen nicht explizit auf, das Land zu verlassen. Er erklärte, dass Niger die militärische Zusammenarbeit mit Washington aussetze und fügte hinzu, dass die US-Flüge über das Territorium des Landes seit den letzten Wochen illegal gewesen seien und weiterhin so bewertet würden.

US-Militärpräsenz und Investitionen in Niger

Die USA haben jahrelang Hunderte Millionen US-Dollar in die Ausbildung des nigrischen Militärs investiert. Einige dieser Kräfte waren am Sturz des gewählten Präsidenten Mohammed Bazoum im Juli beteiligt.

Ähnlich sieht es in Mali und Burkina Faso aus. Auch dort haben westliche Staaten das Militär jahrelang unterstützt, bis es die Macht übernahm. Die EU hat ihre Militär- und Ausbildungsmissionen beendet, einzelne Staaten sind aber weiterhin präsent.

Auch die Bundesregierung will nach dem Ende der Bundeswehrbeteiligung an der Minusma-Mission "mit der Entwicklungszusammenarbeit in Mali engagiert bleiben", schreibt der Informationsdienst des Bundestages.

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