Noch mehr drohender Liebeskummer

Datenschutzbeauftragter rät Behörden wegen "I Love You" offline zu gehen.

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Virus gefährdet nicht nur die Integrität der Daten, sondern auch deren Vertraulichkeit.

Einen Tag nach der rapiden Verbreitung des I-Love-You-Virus wurde nun massive Kritik an Microsoft laut. Es zeigte sich, dass vor allem Nutzer von MS Outlook betroffen sind. Verschiedene unabhängige Experten machen die "Microsoft-Monokultur" und die enge Verflechtung von Betriebssystem und Anwendungen für die rasche Ausbreitung des Virus verantwortlich. Und in einer Warnung, die vor allem an Behörden gerichtet ist, warnt der Landesdatenschutzbeauftragte für Schleswig-Holstein zusätzlich, dass nicht nur die Integrität der Daten gefährdet ist, sondern auch deren Vertraulichkeit.

"Viel problematischer aber ist, dass per Email nicht nur der Virus, sondern auch Daten von der eigenen Festplatte (z.B. Passwortdateien, Adresslisten und vertrauliche Schriftstuecke) versendet werden. Insofern kann der Virus "I Love You", der in einer weit verbreiteten Programmiersprache geschrieben ist, sehr leicht auch ohne großes Fachwissen so verändert werden, dass es an offenen Netzen angeschlossene Rechnersysteme umfassend ausspioniert", warnt der Datenschutzbeauftragte.

In der Presseaussendung heißt es weiter, "gegen die aktuelle Attacke waren Firewalls und Virenscanner machtlos. Ich rate dringend davon ab, Datennetze der Behoerden in der derzeitigen Form ohne rigide Sicherheitsmaßnahmen mit dem Internet zu koppeln. Kurzfristig empfehlen wir allen, die am Email-Verkehr teilnehmen, die Verwendung von aktuellen Virus-Warnprogrammen und da diese (genau wie ein Grippeimpfstoff) beim allerersten Auftreten eines Virus nicht helfen koennen hohe Aufmerksamkeit und eine gesunde Skepsis bei zweifelhaften Zusendungen."