Online Shopping zwischen Sein und Schein

Sicherheitsbedenken dämpfen E-Commerce

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Während private Marktforscher fantastische Trilliardenbeträge im E-Commerce prophezeien, üben sich offizielle Stellen noch in gedämpfterem Optimisimus.

8 % der rund 36 Millionen deutschen Haushalte verfügten Anfang dieses Jahres über einen Internetzugang, so die ersten Ergebnisse aus der EVS (Einkommens- und Verbrauchsstichprobe) 1998. Übrigens, über 50 % haben einen Kabelanschluß und 30 % eine Satellitenantenne fürs Fernsehen. (siehe Statistisches Bundesamt)

Trotz allseits verbreiteter Euphorie und politischen Anschubs auf allen Ebenen (national, europäisch, OECD) hängt aber das große Geschäft mit dem "Internet-Shopping" noch etwas in der Luft. Angst vor der Unsicherheit bei der Abwicklung, insbesondere bei der Zahlungsabwicklung dominiert, hört man von einer aktuellen Shoppingumfrage unter freiwillig Antwortenden. (siehe Firstsurf)

Auch Forrester Research hat sich kürzlich erneut, wie in dieser Branche üblich, mit großzügigen Prognosen zu Wort gemeldet: gigantische 3,2 Trillionen US-Dollar, also rund 6000 Milliarden Mark (jedoch wiederum nur "representing nearly 5 % of all global sales") soll das planetare Internetgeschäft im Jahr 2003 ausmachen. (siehe Forrester)

Gegenüber diesem großen Betrag etwas kleinlicher gibt sich hier, in einem neuen Bericht, die OECD.

Der Bericht "The Economic and Social Impacts of Electronic Commerce" spricht für das Jahr 2003 (bzw. 2005) von 1000 Billionen US-Dollar, also knapp 2000 Milliarden Mark, wobei man für 1997 von rund 50 Milliarden DM ausging. Gegenwärtig sei das Geschäft noch relativ klein "clearly, (...) in an embryonic stage." Immerhin 80 % des Geschäfts werden USA-generiert gemacht und rentieren sich dort mehr oder weniger. Wobei das Weniger eher "Mehr" sein dürfte, liest man doch in den Printmedien immer wieder, daß der Online-Star Amazon.com noch immer rote Zahlen schreibt.

Nun, ein großer Anschub-Bringer soll die Digitale Signatur - von der EU mittlerweile "Elektronische Signatur" genannt - werden. In Brüssel jagt mittlerweile eine Sitzung die andere, um vom Entwurf zu einer Richtlinie zu kommen. So wie es aussieht, d.h. was man von den Geheimnisträgern hört, dürfte diese Richtlinie deutlich besser werden als der Entwurf - das Internetshopping wird sie aber wohl kaum ankurbeln.