PCK-Raffinerie: Ein Lichtblick im neuen Jahr, aber noch keine Lösung
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Themen des Tages: Wie reiche Philanthropen den Welthunger bekämpfen wollen. Wie Nationalismus das Zusammenleben schwer macht. Und wozu sollte den Menschen die KI dienen?
Liebe Leserinnen und Leser,
1. Milliardäre wollen den Hunger in Afrika bekämpfen,
2. Der Konflikt im Kosovo flammt erneut auf,
3. Die künstliche Intelligenz lernt Maschinen, sich über beliebige Themen zu unterhalten.
Doch der Reihe nach.
Wie reiche Philanthropen den Hunger mit Gentechnik retten wollen
Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung wirbt in Afrika für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Sie betreibe dort öffentlich Lobbyarbeit und Feldversuche, schreibt Telepolis-Autorin Susanne Aigner. Unter dem Vorwand humanitärer Ziele finanziere sie eine hochriskante Forschung – mit einem Budget von rund 700 Millionen Dollar. "Wenn wir einer Pflanze ein Gen einbauen, das sie gegen Krankheit schützt, verhindern wir, dass Ernten zerstört werden und Tausende verhungern", behauptet Bill Gates im Interview mit Arte.
Doch diese Bemühungen sind nicht ungefährlich, besonders wenn am Ende vermögende Menschen darüber entscheiden, was gut sein soll und was nicht.
Linsey McGoey, Autorin des Buches "No such thing of a free gift", findet das gefährlich. Unternehmerisches Wachstum verbunden mit philantropischen Zielen sei problematisch, warnt sie. Es erzeuge die Illusion, Milliardäre könnten die Welt retten. Sie versprechen, viel Geld in die Landwirtschaft zu investieren, um "den Hunger zu bekämpfen". Im Gegenzug fordern Sie den Staat auf, die Erforschung und Vermarktung transgener Pflanzen gesetzlich zu erlauben.
Entsprechende Gesetze seien in afrikanischen Ländern nicht diskutiert worden. Niemand wisse, was alles erlaubt wurde. Offenbar lassen Gesetze den Konzernen völlig freie Hand. Das bedrohe massiv die traditionelle Landwirtschaft, in der afrikanische Bauern mit einfachen Werkzeugen arbeiten. Häufig trügen moderne Praktiken zu noch mehr Umweltzerstörung bei.
Erneutes Kräftemessen serbischer und albanischer Nationalisten
Im Norden des Kosovo kam es zu einem erneuten Kräftemessen zwischen den Nationalisten beider Seiten, schreibt Telepolis-Autor Peter Nowak. In der albanischen Hauptstadt Pristina sei das Leben dagegen weitgehend ungestört weitergegangen. Niemand erwarte dort einen neuen Krieg, erklären Bewohner. Dennoch vergiftet der Nationalismus das Leben mit den serbischen Nachbarn.
Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die neu errichteten Gräber für die Toten der albanisch-nationalistischen UCK, die demonstrativ rund um den verfallenden Gedenkort für die Opfer des Faschismus angelegt wurden. Das war natürlich kein Zufall – damit will man eben den eigenen nationalistischen Machtanspruch nicht nur gegen den serbischen Nationalismus, sondern gegen die Idee Jugoslawiens überhaupt setzen.
Denn dort wurde den Partisanen aller jugoslawischen Staaten gedacht. Dieser Nationalismus führt immer wieder zu Konflikten, wie sie Ende Dezember zu beobachten waren.
Wenn KI die gepflegte Konversation erlernt
Erst vor wenigen Wochen wurde ein Chatbot auf den Markt gebracht, mit dem sich Nutzer über jedes beliebige Thema unterhalten kann, schreibt Telepolis-Autor Tomás Leighton. Auf den Markt gebracht hat es ein von Elon Musk gegründetes Labor.
Enthusiastische Kommentatoren geben sich seinem kreativen Potenzial hin, die pessimistischsten warnen vor den Gefahren seiner Lügen, sehen sogar schon das Ende der Geisteswissenschaften kommen, während Unternehmen pragmatisch Anwendungsmöglichkeiten im Auge haben werden. Das Potenzial, Arbeitskräfte einzusparen, ist für sie verlockend.
Technisch gesehen gebe es keine großen Neuerungen im Vergleich zu früheren Versionen des Chats, aber die Verbesserungen in der Leistung seien ein Wendepunkt. Für die Geisteswissenschaften, aber auch für die geistigen Fähigkeiten der Menschen könnte das erhebliche Folgen haben.