Pentagon will offenbar keinen militärischen Konflikt mit Nordkorea
Seite 2: Pentagon setzt auf politischen und wirtschaftlichen Druck
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Die Antwort schrieb Konteradmiral Michael J. Dumont, der Vizedirektor des Joint Staff, im Auftrag des Verteidigungsministeriums. Beruhigend sagte er zu Beginn, man habe bislang keine Erkenntnisse über eine neue Ausrichtung der nordkoreanischen Truppen, man sei aber auf alles vorbereitet, alle Optionen lägen auf dem Tisch. Es sei schwierig, die Opferzahlen bei Angriffen mit traditionellen und nuklearen Angriffen abzuschätzen, das hänge von der Art, Intensität und Dauer der Angriffe und der Möglichkeit ab, mit Raketen Seoul, Japan oder Guam zu erreichen, von der Vorwarnzeit und von der Fähigkeit der amerikanischen und südkoreanischen Streitkräfte, auf Angriffe zu reagieren. Das trainiere man dauernd, Dumont unterstreicht mit einem Wink an die Politiker, dass man deswegen auch die Einsatzbereitschaft aufrechterhalten müsse. Hingewiesen wird darauf, dass in Seoul, das 60 km von der Grenze entfernt liegt, 25 Millionen Menschen leben.
Ziemlich deutlich sagte er, das Pentagon unterstütze den politischen und ökonomischen Druck auf Nordkorea durch den Außenminister Tillerson. Trump und seine Drohungen werden nicht erwähnt. Anfang Oktober hatte er einen Tweet abgesetzt, dass es nur eine Handlungsmöglichkeit gebe: "Sorry, but only one thing will work!" Nach seiner Absage an die Diplomatie und vermutlich auch an Sanktionen, wird das allgemein im Sinne einer militärischen Lösung gedeutet. Opposition seitens von China und Russland gegen ein militärisches Vorgehen wird eher für unwahrscheinlich gehalten, man habe Notfallpläne, um eine Eskalation zu begrenzen. Zudem würden sich die Interessen mit denen der USA teilweise überdecken, so dass China und Russland einen Konflikt mit den USA vermeiden oder vielleicht sogar kooperieren würden.
Das Pentagon, so ließe sich deuten, will keine militärische Auseinandersetzung mit Nordkorea. Mit der Veröffentlichung der Antwort haben Ted Lieu und und Ruben Gallego sowie 13 weitere demokratische Abgeordnete und ein republikanischer Abgeordneter, allesamt Veteranen, eine Warnung veröffentlicht.
Sie verstehen Dumont so, dass nach Ansicht des Pentagon eine Bodeninvasion die einzige Möglichkeit sei, Nordkoreas Atomwaffenarsenal zu zerstören: "Das ist tief beunruhigend und könnte zu hunderttausenden oder sogar Millionen von Toten in den ersten Kampftagen führen." Trump wird aufgefordert, seine "provokativen Äußerungen" zu beenden, das Pentagon habe schließlich festgestellt, was man schon längst wisse: "Es gibt keine guten militärischen Optionen für Nordkorea." Man müsse alle anderen Optionen verfolgen, bevor überhaupt an eine Bodeninvasion gedacht werden sollte. Falls Trump eine militärische Option im Sinne haben sollte, müsste er sich an den Kongress wenden, wie das die Verfassung vorsehe.
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