Reiche "Ernte" für Lokführer
Seite 4: GDL-Erfolg stärkt Bahn-Beschäftigte - und damit die Verkehrswende
- Reiche "Ernte" für Lokführer
- Die Dynamik der GDL-Kämpfe seit 2008
- Die DGB-Polemik gegen die GDL
- GDL-Erfolg stärkt Bahn-Beschäftigte - und damit die Verkehrswende
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Die Frankfurter Allgemeine Zeitung stellte einen interessanten Zusammenhang zwischen Verkehrswende und Kampf gegen die GDL her. Unter Bezugnahme auf die Bundestagswahl, das Thema Klimaschutz und Forderungen zur Stärkung der Schiene argumentierte das Großbürgerblatt:
Derzeit nutzt die Lokführergewerkschaft das Streikinstrument für eine brutale Machtdemonstration. Was wird dann erst, wenn noch mehr deutsche Pendler, Geschäftsreisende und Urlauber auf den Zug angewiesen sind? (…) Die propagierte Verkehrswende, um die es auch auf der IAA in München (…) geht, sowie die Investitionen in die Schiene werden die Macht der Bahngewerkschaften noch steigern. Künftig können sie Deutschland dann wirklich stilllegen. Deswegen ist nicht viel Fantasie nötig für die Prognose, dass nach der Verkehrswende die Lokführer ihr zusätzliches Erpressungspotential nutzen und abkassieren.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. September 2021
Das wurde geschrieben, als die dritte GDL-Streikwelle noch lief und eine vierte, möglicherweise nicht mehr befristete drohte. Faktisch war das ein Appell an die alte und dann neue Bundesregierung, eine Art Etappentheorie zu erfolgen: Zuerst müsste der GDL eine saftige Niederlage beigebracht und das Streikrecht im Bereich öffentlicher Verkehr eingeschränkt werden, bevor ernsthaft an eine Verkehrswende mit Stärkung der Schiene zu denken sei.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die Stärkung der Position der Bahn-Beschäftigten, die dieser GDL-Arbeitskampf erneut mit sich brachte, wird sich in einer Stärkung der Schiene insgesamt niederschlagen. Beides sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verkehrswende. Nur zufriedene und wertgeschätzte Beschäftigte erbringen gute Leistung. Und damit eine nachhaltige Ernte zugunsten der Fahrgäste, aller Bahn-Beschäftigten und des Klimaschutzes.
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