Russischer T-80-Panzer: Der Irrtum "Retro-Waffe" im Ukraine-Krieg
Seite 2: Alarmglocken in Russland
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In Moskau dürften die Alarmglocken schrillen.
Die "Zugriffsmöglichkeiten" und "Unterbrechungsmöglichkeiten" auf die russische, nukleare Zweitschlagfähigkeit auf der Kola-Halbinsel aus dem jetzt Nato-Territorium Finnland heraus, kann in Russland schwerste Sicherheitsbedenken auslösen.
Russlands nukleare Zweitschlagfähigkeit ist bedroht, das Gleichgewicht der Abschreckung gefährdet.
Es stellt sich also die Frage, ob Russland die T-80-Produktion wieder aufgenommen hat, um militärisch in der Region Murmansk, nördlich des Polarkreises, einsatzbereit zu sein – entweder, um eine potenzielle Nato-Aggression abwehren zu können, oder um präemptiv die für die Sicherheit Russlands als existenziell notwendig empfundene Neutralität Finnlands militärisch wieder herzustellen.
Der Panzer bleibt eine Schlüssel-Kampfplattform zur Machtprojektion. Der T-80 mit seinem zentralen Merkmal einer Gasturbine und der damit verbundenen Kaltstartfähigkeit bei minus 50 Grad würde sich gut eignen, nördlich des Polarkreises eingesetzt zu werden.
Außerdem sind die Panzer der Serie T-80 viel schneller als die Panzer der Serien T-64, T-72 und T-90 mit Dieselmotoren und haben eine bessere Geländegängigkeit, eine Eigenschaft, die im dünn besiedelten und fast nicht erschlossenen Murmansk-Raum von entscheidender Wichtigkeit ist.
Jedenfalls scheint Russland konsequent auf radikale Kriegswirtschaft umzuschalten und sich auf einen längeren Krieg, vielleicht auch auf einen größeren Krieg, vorzubereiten: UVZ hat im Juni angekündigt, sich zur Gänze dem Neubau von Panzern zu widmen und jegliche zivile Produktion in Nischni Tagil einzustellen.
Hier wurden bisher auch Züge, Reisezugwagen, Güterwagen, oder U-Bahnen gebaut. Die Information lässt aufhorchen, handelt es sich doch bei UVZ um das mit Abstand größte Panzerwerk der Welt.
Die Entscheidung für die Wiederaufnahme der T-80-Produktion gibt Rätsel auf, die Gründe bleiben zurzeit im Dunkeln. Putin hat mehrfach betont, dass er Russland von einer Dialog-resistenten Nato in seiner Existenz bedroht sieht. Vielleicht ist es für den Kreml bereits zu spät, um mit einer aus seiner Sicht unberechenbaren und offen feindlichen Nato zu verhandeln.
Die Gefahr einer weiteren Eskalation und einer direkten Konfrontation zwischen einem russischen und amerikanischen Militär-Block ist größer als je zuvor.
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