"Sie haben den richtigen Kranken gefunden"
Seite 3: "Es gilt einen herrlichen Knochen abzunagen"
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- "Der Täter kann nicht christlich-fundamentalisch gewesen sein, denn er war Freimaurer"
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Auf der oben zitierten, rassistischen Webseite La valise ou le cerceuil äußerte sich am Sonntag, den 24. Juli 11, auch der französisch-israelische Autor Jean-Patrick Grumberg. Besagter Monsieur Grumberg ist ferner Vorstandsmitglied der französisch-israelischen Handelskammer, in Frankreich aktiver Wirtschaftslobbyist (er setzte sich 2009 an vorderster Front für die - damals erfolgte - gesetzliche Erleichterung von Sonntagsarbeit ein) und handelte von 1976 bis 2006 als Unternehmer mit Hifi-Geräten. Sein Artikel auf der zitierten Webseite erschien unter der Überschrift: "Attentate von Norwegen - die Medien erledigen ihre Abrechnungen - zum Kotzen".
Jean-Patrick Grumberg schreibt auf der FN-nahen Webseite, die von ihm behauptete Sichtweise der wichtigsten bürgerlichen Medien angreifend:
Der Verdächtigte ist laut ,Le Monde’ ,konservativ’ und ,christlich’, sieh an. Für ,Libération’ ist er ,christlicher Fundamentalist’. Michel Garroté hat herausgefunden, dass er in Wirklichkeit Freimaurer ist, aber das macht keinen guten Schuldigen aus ihm. Es dient nicht der Ideologie der Journalisten. Der Freimaurer verschwindet also, sie haben dekretiert, dass er ,christlicher Fundamentalist’ zu sein hat.
Der Verfasser fährt fort:
Der Geruch von Blut hat die Vampire jegliche Mabstäbe verlieren lassen: Sie haben den idealen Verdächtigen gefunden. Es wird also in allen Medien auf die Titelseite gehoben. Lasst uns den weiben Christen lynchen! Alle in diesen globalisierungsfeindlichen und Dritte-Welt-freundlichen Zeitungsredaktionen sind so voller Verachtung gegenüber sich selbst, den Weißen, der Religion ihrer katholischen Eltern, dass sie sich auf die Identität des Verdächtigen gestürzt haben. Er ist nicht einmal Muslim!, die Gelegenheit ist gar zu schön...
In Wirklichkeit sei der Attentäter "mutmaßlich geistig umnachtet", aber dies dürften die Journalisten nicht schreiben, "weil es seine Verantwortung mindern würde, und weil der weiße Kriminelle notwendig schuldig ist."
Bingo für unsere Gutmenschen
Die moslemfeindliche, und in zunehmendem Ausmaß eindeutig rechtsextreme, Internetpublikation und Aktivistenplattform Riposte Laïque (ungefähr: Gegenwehr der Laizisten) durfte da natürlich nicht nachstehen. Auf ihrer Webseite schreibt Gérard Brazon, ein rechter "Dissident" der französischen konservativen Regierungspartei UMP - Brazon ist Kommunalparlamentarier der UMP in einem Pariser Vorort, aber bezieht sich auch regelmäßig positiv etwa auf Inhalte von Marine Le Pen - am Sonntag zum Thema. Unter dem Titel "Medienmanipulationen und politische Vereinnahmung des norwegischen Dramas" führt Brazon u.a. aus:
Es ist vielleicht nur die Tat eines Geisteskranken. Er ist groß, Norweger aus Abstammung, sagen die Medien, christlicher Fundamentalist und - sicherlich rechtsextrem! Bingo für unsere Gutmenschen. Sie haben den richtigen Kranken gefunden. Sie zögern nicht eine Sekunde: Es geht um ,den Anstieg der extremen Rechten in den Ländern Nordeuropas’. Oh Schrecken und Verdammung.
Der Autor fügt an anderer Stelle hinzu, nachdem er -ellenlang über islamistische Gewalt dissertierend - vom Thema abschweifte:
Als Auswirkung, seien wir darauf vorbereitet, dass wir Debatten beiwohnen werden, wo man uns die immergleichen Zusammenhänge herstellen wird (...). Wir werden die gleichen ,Antirassisten’ und ,Intellektuellen von Menschenrechts-Vereinschaften’ über ,Faschisten’ reden hören. (...) Es gilt einen herrlichen Knochen abzunagen. Ein Weißer von Abstammung, sogar Norweger, der vor einigen Jahren Mitglied der ,Fortschrittspartei’ war, der Partei der norwegischen nationalen Rechten. Sie werden diesen Knochen bis auf das Mark abnagen, bis einen die Politik anwidert.