Sind die tödlichen Hitzewellen vom Klimawandel angetrieben?

Seite 2: Wie wird Verbindung zu Klimaveränderungen untersucht?

Aber wie kommen Aussagen über die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen und den Zusammenhang mit den Klimaveränderungen zustande? Dafür wurden zunächst die drei betrachteten Regionen genauer geografisch definiert und die Zeitabschnitte festgelegt.

Für den Süden der USA und den Norden Mexikos wurden die Zeit vom ersten bis zum 18. Juli genommen, für Südeuropa der 12. bis 18. Juli und für das chinesische Tiefland (außer dem äußersten Nordosten) der 5. bis 18. Juli.

Sodann wurden einerseits aus den für die Wettervorhersagemodelle aufbereiteten Temperaturdaten genommen, oder genauer, die jeweiligen örtlichen Tageshöchsttemperaturen. Andererseits wurde mit 19 verschiedenen Klimamodellen das Klima mit unterschiedlichen Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre simuliert und für die jeweiligen Regionen und Zeiträume Zeitreihen der Tageshöchsttemperatur erstellt.

Schließlich wurden diese statistisch analysiert, um festzustellen, wie häufig ähnliche Episoden, wie die beobachtete Hitzewellen auftreten. Heraus kam, wie oben beschrieben, dass die jüngsten nordamerikanischen und südeuropäischen Juli-Hitzewellen ohne die zusätzlichen, durch den Menschen erzeugten Treibhausgase nicht denkbar sind und dass die chinesische Hitzewelle in einem ungestörten Klima ein äußerst seltenes Ereignis gewesen wäre.

Nicht untersucht wurde übrigens die Hitzewelle in Nordafrika, wenn man von einem sehr kleinen Streifen der algerischen und tunesischen Küste absieht, die noch in der für Südeuropa definierten geografischen Region lagen. Aus Algerien, Tunesien und Marokko wurden im Juli jedoch ebenfalls extreme Temperaturen von 46 bis 49 Grad Celsius berichtet.

In Algerien sind den dort wütenden Waldbränden inzwischen 34 Menschen zum Opfer gefallen, heißt es beim auf Afrika spezialisierten britisch-US-amerikanischen Sender Arise.