Solar offshore: Wie boomende Küstenstädte mit Energie versorgt werden können

(Bild: andreas160578, Pixabay)

Sonnenenergie vom Meer: Schwimmende Solaranlagen könnten Küstenstädten eine nachhaltige Energiequelle bieten. Studie untersucht das Potenzial.

Wie können große Küstenstädte kostengünstig mit Energie versorgt werden? In ruhigen Gewässern in Äquatornähe könnten große Flächen schwimmender Solaranlagen ein Teil der Antwort sein, wie eine Ende Juli veröffentlichte Studie aus Australien zeigt.

David Fernando Silalahi, Doktorand aus Indonesien und Andrew Blakers, sein Doktorvater an der australischen Research School of Electrical, Energy, and Material Engineering am College of Engineering and Computer Science der Australian National University haben rund um den Globus die Bedingungen dafür untersucht.

Dazu nahmen sie zunächst die Daten der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), jenes in der Regel 200 Seemeilen (rund 360 Kilometer) breiten Streifens vor den Küsten, dessen wirtschaftliche Nutzung allein den Anrainern zusteht, und zogen von diesen Flächen die Meeresschutzgebiete ab.

Für diese Flächen wurden dann die meteorologischen Daten der Jahre 1980 bis 2020 untersucht, um einerseits die Verfügbarkeit der direkten Sonneneinstrahlung zu ermitteln und andererseits zu hohe Windgeschwindigkeiten und Wellenhöhen auszuschließen. Dazu wurden auch Aufzeichnungen über die Zugbahnen tropischer Wirbelstürme (Taifune, Hurrikane, Zyklone etc.) herangezogen, die einen Gürtel nördlich und südlich des Äquators aussparen.

Heraus kam, dass die Gewässer um Indonesien sowie der Golf von Guinea vor der westafrikanischen Küste die besten Gebiete für auf dem Meer schwimmende Solaranlagen sind und dort so reichlich Energie geerntet werden könnte, dass weit mehr als der regionale Bedarf abgedeckt werden könnte.

Das sind für die Küstenstaaten gute Nachrichten, denn beide Regionen sind sehr dicht besiedelt und energiehungrig. Indonesien mit seinen rund 270 Millionen Einwohnern deckt seinen wachsenden Strombedarf bisher überwiegend mit Kohlekraftwerken, will aber bis 2060 klimaneutral sein.

An der unteren Küste Westafrikas, vor der die andere besonders für schwimmende Solaranlagen geeignete Zone liegt, wachsen derzeit zwischen Abidjan (Elfenbeinküste) und Lagos (Nigeria) auf einer Länge von rund 1.000 Kilometern die Städte zu einer länderübergreifenden Megalopolis zusammen, die in atemberaubenden Tempo immer mehr Menschen anzieht, wie der Guardian schreibt.

Neben Häusern, Straßen, sozialer und kultureller Infrastruktur benötigen die Menschen, aber auch die Büros und Fabriken, in denen sie arbeiten, viel Energie. Schwimmende Solaranlagen von Vietnam über China bis nach Südkorea und Japan könnten ein Teil der Lösung sein. In diesem Fall werden es mit Sicherheit ostasiatische Firmen sein, vor allem chinesische, während Westeuropa sich lieber darauf konzentriert, Kriege zu führen und ansonsten von Atomkraftwerken und E-Fuels träumt.

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