Steigende Energiepreise: Die Warnungen werden lauter

Seite 3: Industrie und Verbraucherschützer in Sorge

Die Sorgen vor einer näher rückenden Gas-Krise teilen Industrie und Verbraucherschützer. Der Chemiekonzern BASF jedenfalls stellt sich nach eigenen Angaben auf erhebliche Preissteigerungen ein. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, das Unternehmen erwarte, dass die Preise für Gas massiv steigen.

Grund dafür sei, "dass die Versorger auf einem verknappten Markt verstärkt Gas kaufen", so eine Sprecherin gegenüber der Agentur. Der weltweit größte Chemiekonzern verfolge die Situation und werde "situationsbedingt entscheiden, welche Anpassungen in den Produktionswertschöpfungsketten gegebenenfalls erfolgen müssen".

Auch Verbraucherschützer stellen sich auf einen erheblichen Anstieg der Gaspreise für Endverbraucher ein. Verantwortlich dafür sei, so sagte der Energieexperte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Thomas Engelke, der Deutschen Presse-Agentur, das Energiesicherungsgesetz:

Nach Ausrufung der Alarmstufe und nach Feststellung einer "erheblichen Reduzierung der Gesamtgasimportmengen nach Deutschland" sieht es vor, dass die Versorgungsunternehmen die Preise auf ein "angemessenes Niveau" anheben. Die für die Anwendung des "Preisanpassungsrechts" notwendige Feststellung trifft laut Gesetz die Bundesnetzagentur. Sie muss im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Verbraucherschützer Thomas Engelke gegenüber der dpa

Dadurch sei es den Versorger möglich, ihre Mehrkosten an die Verbraucher weiterreichen. Und die so einsetzen Teuerungsentwicklung sei nach oben nicht gedeckelt. Auch Endkunden, die mit ihren Versorgern eine Preisgarantie vertraglich vereinbart haben, seien vor der Entwicklung nicht gefeit.

Diese Meldung erscheint in Kooperation mit dem Magazin hintergrund.de.