Steigende Energiepreise: Die Warnungen werden lauter

Seite 2: Gas-Krise: Viele negative Prognosen

Nach Angaben des Netzagentur-Chefs laufen viele der möglichen Szenarien auf eine akute Versorgungskrise im Herbst und Winter hinaus. Es seien sogar die meisten Prognosen "nicht schön und bedeuten entweder zu wenig Gas am Ende des Winters oder aber schwierige Situationen im Herbst und Winter".

Um die Bürger zu entlasten, plant die Bundesregierung kurzfristig ein Entlastungspaket für Geringverdiener und einen Energiesparbonus für Verbraucher, die nicht bedürftig sind. Sie sollen demnach belohnt werden, wenn sie weniger Gas verbrauchen. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung und spricht von Kosten in Höhe von sechs Milliarden Euro.

"Das sind Peanuts, wenn es hilft, die Gasrationierung für die Industrie und damit eine Rezession abzuwenden", sagt der Volkswirtschaftsprofessor Jens Südekum, der das Entlastungspaket nach Angaben der Zeitung gemeinsam mit der SPD-Energiepolitikerin Nina Scheer entwickelt hat.

Ziel der Maßnahme sei unter anderem, dass die Bürger nicht noch weiter belastet werden. Denn laut der zitierten YouGov-Umfrage müssen aufgrund der gestiegenen Preise schon jetzt 14,6 Millionen Deutsche ab 18 Jahren einen Dispokredit in Anspruch nehmen, in der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren sind es nach der Umfrage sogar 30 Prozent.

Nicht erhoben wurde bei der Umfrage, wie hoch die Betroffenen im Durchschnitt im Minus sind. Eine Umfrage eines anderen Auftraggebers und eines anderen Instituts hatte Anfang des Jahres ergeben, dass sich damals 6,6 Millionen Deutsche im Dispo befänden, hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Januar berichtet.