Stickoxid-Grenzwerte: Unsinnige Vergleiche
Seite 2: Intensivere Stürme
Über die jüngsten Taifune und Hurrikans die gerade Südchina und den US-Bundesstaat Texas heimsuchen beziehungsweise heimgesucht haben, wurde auf Telepolis bereits berichtet. Natürlich lassen sich diese Ereignisse nicht unmittelbar der globalen Erwärmung zuordnen. Das geht bei Einzelereignissen grundsätzlich nur sehr bedingt. Der Zusammenhang ist bestenfalls ein statistischer: Bestimmte Ereignisse wie Hitzewellen in bestimmten Regionen auch Extrem-Niederschläge werden häufiger. Viele Phänomene nehmen an Intensität zu.
Für die tropischen Wirbelstürme, die über den US-Gewässern Hurrikane, im Westpazifik Taifune und anderswo einfach Zyklone oder tropischer Wirbelsturm heißen, ist nicht klar, ob sie in einem wärmeren Klima wirklich zunehmen werden. Ihre Entstehung hängt zum einen von der Oberflächentemperatur der Meeresregionen ab, über der sie entstehen. Die muss mindestens 26,5 Grad Celsius betragen, weshalb einige Klimawissenschaftler davon ausgehen, dass sie bei weiterer Erwärmung künftig zum Beispiel auch über dem Mittelmeer entstehen könnten.
Zum anderen darf aber die sogenannte Windscherung nicht zu stark sein, damit sich ein Wirbelsturm herausbilden kann. Das heißt, die Windgeschwindigkeit in der entsprechenden Region darf in der Höhe nicht zu sehr von der am Boden abweichen. Andernfalls wird der Wirbel nämlich auseinander gerissen, bevor er richtig wachsen kann.
Ziemlich sicher ist allerdings, dass die Wirbelstürme in einem wärmeren Klima an Intensität gewinnen werden. Das heißt, mit der globalen Erwärmung werden ihre Windstärken tendenziell höher und der Niederschlag nimmt zu.
Das hängt damit zusammen, dass Luft umso mehr Wasserdampf aufnehmen kann, umso wärmer sie wird. Das bedeutet zum einen mehr Regen - auch in außertropischen Tiefdruckgebieten - und zum anderen mehr Energie in den Wirbeln. Diese beziehen sie nämlich zu einem erheblichen Teil daraus, dass in der in ihrem Zentrum aufsteigenden Luft der Wasserdampf kondensiert und dabei die umliegende Luft (weiter) erwärmt. Durch Letzteres wird deren Auftrieb und damit letztlich die Windenergie des Sturms verstärkt. Aus diesem Grunde schwächen sich die Stürme auch rasch ab, wenn sie über Land ziehen, denn dort bekommen sie nämlich nicht genug Nachschub an Wasserdampf.