Syrien: Assad wirbt um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge

Seite 2: Risiken für die Deeskalationszonen

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Das gilt besonders für die vier Deeskalationszonen (genauere Abbildungen hier). So könnte die Türkei aus Verärgerung und um ihren Einfluss zu zeigen, durchaus versucht sein, den bewaffneten Milizen in der nördlichen Deeskalationszone bei Idlib Versorgungswege zu ermöglichen, um dort den Druck anwachsen zu lassen. Dies ist freilich nur Spekulation, allerdings wird die Zone um Idlib herum als Risikozone genau wegen ihrer Nähe zur Türkei aufgefasst.

Berichterstatter bzw. Beobachter des syrischen Konflikts, die der Opposition näher stehen als der Regierung Assad, wie etwa Aron Lund, beurteilen das Risiko, dass al-Assads Regierung das Astana-Memorandum nicht einhält und zum Fallen bringen könnte, als größtes Risiko ein. Die Einschätzung ist allerdings mit Vorsicht zu behandeln, da Lund, der bei einem Think Tank arbeitet, dazu neigt, die Rolle des Regimes nach üblicher Art darzustellen und die Rolle der Dschihadisten etwas in den Hintergrund zu drängen, wie in seinem Bericht ersichtlich wird.

Da ist zunächst noch viel von Rebellen die Rede und erst gegen Ende räumt der Kenner der "Aufständischen" ein, dass sich die al-Qaida-Allianz mit al-Nusra-Kern in "allen vier Deeskalationszonen eingenistet hat" und al-Qaida jeden Grund habe, die Opposition gegen die Astana-Abmachung zu mobilisieren und die Abmachung mit Bomben und anderen Provokationen zu torpedieren.

Bislang werde die Waffenruhe eingehalten, die Deeskalationszonen bleiben stabil, meldete das Russische Zentrum für die Versöhnung der Kriegsparteien am heutigen Freitag.