Syrien: Dass aber Assad das Geld nicht bekommt!

Seite 3: Die Angst vor der Rückkehr

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Zur Antwort auf die Frage, warum Syrer nicht zurückkehren, gehört noch ein anderer Aspekt, den die Journalisten von Syria:Direct ansprechen. Es ist die Angst, in die Hände von Übeltätern und Schlägern zu fallen, die mit der Regierung in Damaskus verbunden sind.

Weswegen man der syrischen Regierung auch nicht unbedingt Geld geben sollte, da dann solche Elemente auch noch gefördert würden, so das Argument, das im Bericht von Ammar Hamou und Barrett Limoges auftaucht.

Nun kann man mit einem Blick auf die Unterstützer und Sponsoren der Publikation Syria:Direct schnell herausfinden, dass dort Organisationen tätig sind, die in der Vergangenheit schon als parteiisch und mit einer pro-Krieg-Haltung aufgefallen sind wie das Aspen-Institute im Irak-Krieg - oder wie die Konrad Adenauer Stiftung eine andere Agenda haben als die syrische Regierung und ihre russischen Verbündeten.

Aber der Mann, der vom Verschwinden einiger Rückkehrer berichtet, ist Anwar al-Bunni. Er hat, wie auch an dieser Stelle vor dem Ausbruch der kriegerischen Konflikte in Syrien berichtet (Außenpolitisch kreativ gegen Bush), eine lange Geschichte als Oppositioneller/Dissident hinter sich, die ihm mehrere Jahre Gefängnis eingebracht haben. Der Menschenrechtsanwalt weiß also schon, wovon er redet.

Anwar al-Bunni war schon 2006 ein bekannter Oppositioneller. Damals war er "anders als Michel Kilo" einer ausländischen Intervention weniger abgeneigt, vorausgesetzt sie sei nicht militärischer Natur (siehe "Anfang einer Totalsäuberung") … Wie sich gezeigt hat, lief diese Idee, die mit der Bewaffnung der Opposition einherging, gründlich schief.