Trotz Sturzregen: Deutsche Langzeit-Dürre weiter nicht ausgeglichen

Seite 2: Moore trocknen aus und setzen Treibhausgase frei

Bei der Wintergerste hat sich die verhaltene Prognose dann doch nicht bestätigt. Laut einem ersten Erntebericht lag der Ertrag mit 7,4 Tonnen pro Hektar über dem Vorjahresniveau von 7,1 Tonnen pro Hektar, teilte der DBV mit. Bei Winterweizen und Winterraps waren bis zu dem Zeitpunkt nur wenige Flächen geerntet worden, sodass noch keine Ernteberichte vorliegen.

Trockenheit in den Sommermonaten, so wie in den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2022 wird mit der Klimaerwärmung wohl immer häufiger auftreten und beeinträchtigt nicht nur die Landwirtschaft. Auch die Wiedervernässung von Mooren, ein wichtiges Klimaschutzvorhaben, ist durch den Wassermangel zunehmend gefährdet.

Seit drei bis vier Jahren beobachten wir, dass die Wasserstände in den Mooren in den Sommermonaten immer stärker sinken. Nachschub durch Regen bleibt häufiger aus und die Hitze führt zusätzlich zu einer hohen Verdunstung,

erklärt Tobias Witte, Moorexperte des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Fallen die Moore trocken, wird der darin gespeicherte Kohlenstoff als CO2 freigesetzt und heizt weiter den Klimawandel an.

Um intakte Moore zu erhalten, müssten diese bereits im Winter so viel Wasser wie möglich speichern können. "Und auch bei Wiedervernässungen von trockengelegten Mooren sollte der Wasserstand so hoch wie möglich eingestellt werden, um einem Trockenfallen im Sommer vorzubeugen", so Witte.

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssten allein in Deutschland jedes Jahr rund 50.000 Hektar Moore wieder vernässt werden.