US-Präsident Bush und die Reichen
Trotz Wirtschaftsflaute wuchs das Vermögen der reichsten Menschen in den USA im letzten Jahr
Noch immer ist Bill Gates mit 46 Milliarden US-Dollar der reichste Mann der USA und der Welt. Auf Platz 3 folgen Microsoft.Mitbegründer Paul Allen mit 22 Milliarden, auf Platz 9 Oracle-Chef Larry Ellison (18), auf Platz 10 Computerhändler Michael Dell (13) oder auf Platz 11 Microsoft-Chef Steve Palmer (12,2).
Geht man nach der derzeitigen Forbes-Liste der 400 reichsten US-Bürger, dann scheint es so sein, als habe sich die Hightech-Branche erholt. Trotz Dot-Com-Crash und allgemeiner Wirtschaftsflaute wuchs das Vermögen der Reichsten um 10 Prozent.
Auch wenn Investor Warren Buffet auf dem zweiten Platz und die fünf Angehörigen der Walton-Familie, Besitzer der Kette Wal-Mart, das Bild "stören", zeigt auch die Statistik für Aufsteiger, das hier Besitzer von Internetfirmen wie Jeff Bezos (Amazon) gute Erfolge vorweisen können, nachdem hier zwei Jahre Flaute herrschte. Bezos Vermögen kletterte im letzten Jahr von 3 auf 5,1 Milliarden am schnellsten in die Höhe. Auch die Yahoo-Gründer konnten ihr Vermögen verdreifachen, die beiden Ebay-Gründer um immerhin 50 Prozent.
Der Segen für die meisten Reichen dürfte sich weniger der wirtschaftlichen Erfolge als der Steuerpolitik der Bush-Regierung verdanken. Während das Vermögen der Reichen weiter zunahm, stagnierte das Einkommen der Mehrheit und ist die Arbeitslosigkeit angewachsen. Die Reichen profitierten und profitieren am meisten von den Steuerkürzungen. Angeblich soll der durchschnittliche Amerikaner durch die bislang insgesamt 350 Milliarden Dollar an Steuerkürzungen 1.000 Dollar einsparen, doch in Wirklichkeit zahlt etwa die Hälfte der Amerikaner 120 Dollar weniger, ein Drittel hat keinen Vorteil: "68% der Steuerentlastungen gehen an die Top-1%-Steuerzahler mit einem durchschnittlichen Einkommen von 1,1 Million US-Dollar im Jahr. Diese sparen dadurch etwa 16.000 US-Dollar."
Ob die 10 Prozent, die die reichsten 400 nun mehr besitzen und damit über ein Vermögen von insgesamt 955 Milliarden US-Dollar verfügen, tatsächlich die US-Wirtschaft ankurbeln werden, darf bezweifelt werden (Wohin steuern die USA?). Zumal, da die sinkenden Einnahmen des Staates explodierenden Ausgaben (Irak-Besetzung, Rüstungsbudget, Heimatsicherheit usw.) und einem Rekorddefizit entsprechen.