USA greifen erneut schiitische Milizen in Syrien an
Seite 2: Syrische Regierung baut auf schiitische Milizen bei der Rückeroberung
- USA greifen erneut schiitische Milizen in Syrien an
- Syrische Regierung baut auf schiitische Milizen bei der Rückeroberung
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Die USA, Jordanien, Israel und Saudi-Arabien haben größtes Interesse daran, zu verhindern, dass es zu Zusammenschlüssen von schiitischen Milizen in Syrien und Irak kommt. Die Hashd-Milizen erobern indessen immer mehr Grenzgebiete und Übergänge weiter nördlich im Zusammenhang mit den Kämpfen bei Mosul.
Über al-Hasaka sollen schiitische Milizen nach Syrien kommen, wird schon seit einiger Zeit berichtet. Das ist eine Entwicklung, die den USA und ihren regionalen Freunden ganz und gar nicht gefällt. Russland ist in einer Art Spreizschritt-Position. Putin selbst hat auf die Relevanz von genauen Absprachen für den Süden Syriens hingewiesen. Er kann die Interessen der USA, Jordaniens, Israels und Saudi-Arabiens nicht übergehen, zugleich ist Russlands Loyalität an Syrien gebunden.
Die syrische Regierung, die in Teheran den kräftigsten Unterstützer hat, ist ihrerseits nicht nur auf Russland angewiesen, sondern im besonderen Maße auf die Unterstützung der schiitischen Milizen. Die syrische Armee braucht deren Truppen, um große Offensivbewegungen im Osten und Südosten mit Erfolg gegen den IS auszuführen: Die Offensiven gehen Richtung Maskanah, Tabqa, Raqqa und besonders Richtung Deir ez-Zor, wo der IS nach wie vor große Teile kontrolliert und syrische Truppen wie auch die Bevölkerung eingeschlossen sind.
Grenzübergänge für al-Assad von großer Bedeutung
Ausführlich wird dies in einem Lage-Bericht von Aron Lund dargelegt. Für den Hintergrund des erneuten US-Luftangriffs auf schiitische Verbündete der syrischen Armee ist wichtig, dass die syrisch-irakischen Grenzübergänge in al-Bukamal, im Südosten von Deir ez-Zor - und in al-Tanf - für die syrische Regierung von großer Bedeutung sind.
So ist die Einrichtung einer Schutz- oder Nichtkonflikt oder Deeskalationszone, wie man das auch immer nennen mag, welche die Präsenz schiitischer Milizen verbietet, durch die USA mit den Interessen in Damaskus nicht zu vereinbaren. Dessen ungeachtet machen die USA mit militärischen Mitteln klar, wo sie die Grenzen setzen. Dabei könnten auch Bewegungen der IS-Milizen einkalkuliert werden, in der Vergangenheit war das so.
Inwieweit das zu Eskalationen führt, hängt von vielem ab. Eine zentrale Rolle spielt das Verhältnis zwischen Russland und den USA, das nicht nur in Syrien, sondern auch in Washington ein vermintes Gebiet ist. Im Großen spielt auch der Konflikt mit Iran hinein, der sich durch die Anschläge in Teheran, wo Beschuldigungen gegen Saudi-Arabien geäußert werden, und dem Streit unter den Golfstaaten mit Katar, intensiviert hat (siehe dazu: Türkei verlegt Truppen nach Katar).