USA und Kuba: Drei Fakenews und ein Atom-U-Boot

Seite 4: Fake News 3: Das Havanna-Syndrom

Im Jahr 2016 wurden in den USA Berichte lanciert, nach denen diplomatische Vertreter Washingtons in Havanna unter Beschwerden litten. Die kubanische Regierung wurde "akustischer Angriffe" auf die US-Interessenvertretung bezichtigt. Dutzende Mitarbeiter, so hieß es damals, litten unter Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Desorientierung. Ursache seien anhaltende Geräusche unbekannter Herkunft in ihren Unterkünften.+

Lese-Tipp: US-Diplomaten in Havanna offenbar Opfer von Grillengezirpe

Schnell war die Rede von einem "Havanna-Syndrom", für das natürlich die kubanische Regierung verantwortlich sei. Das U-Außenministerium reduzierte das US-Personal in Havanna um 60 Prozent und ordnete Vertretung einer Gruppe der gefährlichsten Botschaften zu, der weiterhin etwa die Botschaften in Südsudan oder Irak angehörten.

Laut einer Studie der University of Berkeley in Kalifornien und der University of Lincoln in Großbritannien waren es jedoch Grillen, insbesondere der Gesang der Westindischen Grille der Art Nurogryllus celerinictus. Dieser Gesang ist besonders laut und penetrant.

Schließlich kam die CIA laut einem Bericht der New York Times zu dem Schluss, dass die diffusen Beschwerden von US-Diplomaten im Rahmen eines angeblichen Havanna-Syndroms, nicht auf eine von einem ausländischen Agenten organisierte Operation zurückzuführen seien.

Der US-Auslandsgeheimdienst gelangte zu der Erkenntnis, dass die meisten der mehr als 1.000 gemeldeten Fälle, die in Washington aktenkundig wurden, auf umweltbedingte Ursachen, nicht diagnostizierte Krankheiten oder schlichte Erschöpfung zurückzuführen waren. Die CIA schloss aus, dass die mysteriöse Krankheit, die seit 2016 US-Spione und Diplomaten betroffen hatte, auf eine globale Kampagne einer ausländischen Macht zurückzuführen sei.

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