Überholen uns die Chinesen auch bei der Heizwende?
- Überholen uns die Chinesen auch bei der Heizwende?
- Ambitionierte Pläne
- Auf einer Seite lesen
Energie und Klima – kompakt: Chinesische Städte leiden weiter unter Smog. Doch Beijing verzeichnet Fortschritte. Was hat das mit klimaneutralem Heizen zu tun?
Die Wärmewende steht auch in China auf dem Programm, wobei es hier zunächst darum ging, die Verbrennung von Kohle in Öfen und Heizkraftwerken zu beenden. 2013 war ein entsprechendes Programm gestartet worden, das vor allem zum Ziel hatte, die seinerzeit legendäre Smogbildung im Nordosten des Landes zu bekämpfen.
Inzwischen gibt es erhebliche Fortschritte, wie jetzt eine Bilanz des chinesischen Ministeriums für Ökologie und Umwelt zeigt. Demnach ist die Konzentration von Feinstaub der Kategorie PM2,5 deutlich zurückgegangen.
Damit wird der feinste Staub mit Partikelgrößen unter 2,5 Mikrometer bezeichnet, der tief in die Lunge eindringen kann und daher als besonders gesundheitsschädlich gilt, wie das Bundesumweltamt schreibt.
In Beijing (Peking) sank die PM2,5-Konzentration nach den am Sonntag vorgestellten offiziellen Angaben von durchschnittlich 89,5 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahre 2013 auf 30 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2022. Die Zahl der "stark verschmutzten Tage" sei dort im gleichen Zeitraum von 58 auf drei zurückgegangen.
Auch die Schwefeldioxid-Emissionen sind demnach erheblich zurückgegangen. Kurzfristig ist das übrigens zwar gut für die Umwelt, aber keine gute Nachricht für das Klima. Schwefeldioxid bildet in der Luft nämlich Partikel, die das Sonnenlicht reflektieren, die Erde also ein wenig beschatten und damit kühlen.
Allerdings nicht nachhaltig. Je nach Höhe der Schornsteine waschen die Emissionen bereits spätestens nach Wochen oder Monaten wieder aus. Die Kohlendioxid-Emissionen verbleiben hingegen rund zur Hälfte für viele Jahrtausende in der Atmosphäre, bevor sie dieser durch geologische Prozesse entzogen werden.
Auch in den anderen chinesischen Großstädten habe sich die Luftqualität deutlich verbessert. 2022 habe in ihnen die durchschnittliche PM2,5-Konzentration bei 29 Mikrogramm pro Kubikmeter gelegen. Der Anteil der stark verschmutzten Tage sei auf durchschnittlich etwas mehr als drei gesunken.
Zum Vergleich: EU-weit gilt seit 2010 ein Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresdurchschnitt. (hier und hier Informationen der Umweltministerien aus Deutschland und Österreich.) Seit 2015 ist dieser Wert verbindlich, wurde aber zunächst noch in vielen Städten überschritten.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.