Ukraine-Krieg: Minen bedrohen Mega-AKW zwar nicht, dennoch beklagt IAEO Regelverstoß
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Experten finden Minen außerhalb von Europas größtem Atomkraftwerk. Atombehörde sieht Sicherheit nicht gefährdet. Gefahr auch durch zerstörten Staudamm.
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat bei eigenen Untersuchungen auf dem Gelände des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja mehrere Minen entdeckt. Das Kraftwerk war am 4. März 2022 – unmittelbar nach der russischen Invasion in der Ukraine – unter russische Kontrolle geraten. Das Gebiet um das Kernkraftwerk ist nach wie vor heftig umkämpft.
Bei einer Inspektion am Sonntag entdeckte das IAEO-Team mehrere Minen in einer Pufferzone zwischen dem inneren und äußeren Zaun der Anlage. Die Experten berichteten, dass sie sich in einem gesperrten Bereich befanden, zu dem das Betriebspersonal keinen Zugang hatte, und sie von ihrem Standort weg zeigten. „Das Team fand keine Explosivstoffe innerhalb des Geländes“, hieß es weiter.
Die Beschreibung der IAEO-Experten deutet darauf hin, dass es sich bei den gesichteten Minen um sogenannte direktionale Splitterminen handelte. Sie werden üblicherweise eingesetzt, um Gebiete überirdisch zu sperren.
IAEO-Chef Grossi ordnete den Fund ein: "Wie ich bereits berichtet habe, wusste die IAEO, dass Minen außerhalb des Geländes und auch an bestimmten Stellen innerhalb des Geländes verlegt worden waren. Unser Team hat diesen speziellen Fund angesprochen und es wurde ihnen gesagt, dass es sich um eine militärische Entscheidung in einem militärisch kontrollierten Gebiet handelt", sagte Generaldirektor Grossi, der die Entscheidung kritisierte:
Die Tatsache, dass sich derartige Sprengstoffe auf dem Gelände befinden, steht jedoch im Widerspruch zu den IAEO-Sicherheitsstandards und den Leitlinien für die nukleare Sicherheit und erzeugt zusätzlichen psychologischen Druck auf das Personal der Anlage, auch wenn die IAEO aufgrund ihrer eigenen Beobachtungen und der Erklärungen der Anlage zu dem Schluss gekommen ist, dass die Detonation dieser Minen die nuklearen Sicherheits- und Sicherungssysteme der Anlage nicht beeinträchtigen dürfte. Das Team wird seine Kontakte mit (den Betreibern) der Anlage fortsetzen.
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