Unsichere elektrische Produkte aus dem Internet
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CE-Kennzeichnung ist kein Sicherheitszeichen - Billigwaren fallen bei VDE-Prüfungen häufig durch
Der Onlinehandel boomt - und damit steigt auch die Gefahr, dass immer mehr gefährliche Billigprodukte ihren Einzug in die Haushalte finden. Wer im Internet nach elektrischen Produkten sucht, stellt sehr schnell fest, dass es für fast jedes Produkt ein noch billigeres Angebot gibt. Und dank kreativer Bildbearbeitung lassen sich auch technisch minderwertige Produkte so aufhübschen, dass sie deutlich hochwertiger erscheinen, als sie es in der Realität sind. Bei Waren, die direkt aus Fernost bezogen werden, greift auch des deutsche Fernabsatzgesetz nicht. Es gibt somit keine Rückgabemöglichkeit binnen 14 Tagen. Und so wird dann auch ein weniger vertrauenerweckendes Gerät erst einmal in Betrieb genommen.
Marktrecherchen des Offenbacher VDE-Instituts haben ergeben, dass die Hersteller von Billigprodukten vielfach ungeeignete Materialien einsetzen, die Sicherheitsaspekte nicht ausreichend berücksichtigen und gerne auch bei der Verarbeitung sparen. Die bei den Stichproben des VDE gefundenen Mängel reichen von der Gefahr von Funktionsstörungen über die Gefahr eines elektrischen Schlages für den Anwender bis zur Brandgefahr. Letztlich also fatale Auswirkungen für Gesundheit und Leben des Nutzers.
CE-Kennzeichnung
So manche Käufer glaubt, dass er bei einem Gerät mit einer CE-Kennzeichnung auf der sicheren Seite sei. Bei der CE-Kennzeichnung handelt es sich jedoch nicht um ein Prüfzeichen sondern lediglich um eine Selbstdeklaration des Herstellers, der damit erklärt, alle für dieses Produkt erforderlichen EU-Vorschriften einzuhalten und entsprechende Konformitätserklärungen abgeben zu können. Ob die jeweils gültigen EU-Vorschriften auch wirklich eingehalten werden, lässt sich anhand der CE-Kennzeichnung jedoch nicht bestimmen. Dazu benötigt man eine Überprüfung eines unabhängigen Labors.
Fehlerhafte Produkte
Bei Erstprüfungen, die deutsche Importeure für ihre elektrischen Produkte auf freiwilliger Basis beim VDE durchführen lassen, zeigen sich vielfach Mängel wie fehlende oder mangelhafte Schutzleiterverbindungen. Diese verhindern dass Schutzeinrichtungen im Gefahrenfall ausgelöst werden können. Zudem finden sich fehlerhaft konstruierte Bauteile wie Temperaturregler sowie ungeeignetes nicht dauerhaftes Material bei Kontakten in Schaltern und Temperaturreglern. Häufig werden auch völlig ungeeignete Kondensatoren eingebaut, die nicht für die Betriebsbedingungen des jeweiligen Gerätes ausgelegt sind. Zu geringe Sicherheitsabstände zu unter Spannung stehenden Teilen sorgen ebenfalls für beträchtliche Risiken für den Anwender.
Zu den häufig auftretenden Fehlern zählt die Verwendung von Kunststoffmaterialien und Leiterplatten, die den thermischen Belastungen in den jeweiligen Geräten nicht gewachsen sind und die brandtechnischen Anforderungen nicht erfüllen. Bei Geräten für den Außenbereich werden vielfach Gehäusedichtungen eingesetzt, welche die Anforderungen an den Wasserschutz nicht erfüllen.