Wagenknecht erneuert Kritik an Sanktionspolitik, Debatte in Linkspartei

Seite 2: Wagenknecht steigt in Umfrage

Damit dürften sich die Debatten in der Linkspartei weiter zuspitzen. Parteichef Martin Schirdewan hat seine Partei bei Protesten gegen den Ukraine-Konflikt zuletzt zur Abkehr von mutmaßlichen AfD-Positionen aufgerufen. Als Vorsitzender spreche er sich für "für höchste Sensibilität und konsequente Abgrenzung" aus, sagte Schirdewan dem Nachrichtenmagazin Spiegel.

Er nahm damit auch Bezug auf die Teilnahme des Linke-Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko an Protesten in Aachen gegen die westliche Politik gegenüber der Ukraine und Russland. Hunko hatte nach Medienberichten an einer Demonstration gegen Waffenlieferungen in die Ukraine teilgenommen, auf der auch Vertreter der AfD auftraten.

"Wir dürfen und werden den Rechten nicht die Straße überlassen. Aber dafür ist eine klare Kante wichtig", sagte Schirdewan in dem Interview. Zwar gestand er ein, man könne nicht im Voraus überprüfen, wer zur Demonstration gehe. Jedoch sei Die Linke eine antifaschistische Partei, so Schirdewan, der sich damit implizit gegen das Engagement Hunkos aussprach.

"Alle Umfragen zeigen ein großes Bedürfnis nach einer friedenspolitischen Stimme aus dem demokratischen Spektrum. Diese Stimme sind wir", so Schirdewan weiter.

Hinter der Debatte steht ein schon länger schwelender Streit um die Positionierung der Linken gegenüber friedenspolitischen Forderungen und der Nato.

Die Umfragen aber scheinen der Linie von Wagenknecht recht zu geben. Sie führte zuletzt das Politikerranking des Meinungsforschungsinstituts Insa an. Dort konnte die 53-jährige Wagenknecht zuletzt zwei Punkte aufholen. Zugleich stürzte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Wählerzuspruch vom vormals vierten Rang auf Position acht ab. Baerbock steht für eine Politik, die auf eine weitreichende politische, finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine setzt.

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