Wahl in NRW: Deutschland wird schwarzgrüner
Seite 2: Neuer Trend zu Schwarz-grün
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Tatsächlich hatte sich schon bei der letzten Landtagswahl in Schleswig-Holstein ein neuer Trend abgezeichnet: Auch im Norden gewannen CDU und Bündnisgrüne, während SPD, FDP und AfD an Stimmen verloren.
Die im Bundestag noch vertretenen Linke spielte in beiden Fällen vor und nach der Wahl keine Rolle und wurde dementsprechend in den meisten Wahlberichten nicht einmal mehr erwähnt.
Besonders für die Sozialdemokraten ist das Resultat, an dem sich wohl nichts mehr wesentlich verändern wird, bitter. Die SPD wird bei dieser Wahl ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Nordrhein-Westfalen einfahren, das nach der Gründung der Bundesrepublik über Jahrzehnte hinweg als Stammland der Sozialdemokratie zählte. Nun wird die SPD ihr bisher schlechtestes Ergebnis von 31,2 Prozent im Jahr 2017 noch unterbieten.
Entspannt zurücklehnen kann die Spitzenkandidatin der Grünen, Mona Neubaur. Aufwind bekommt auch Ministerpräsident Hendrik Wüst, der die Wahl als Spitzenkandidat der Christdemokraten angeführt hatte. Wüst hatte den Posten erst im vergangenen Oktober von dem gescheiterten Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet, übernommen.
Am Wahlabend kamen die üblichen oberflächlichen Einschätzungen und Floskeln. AfD-Chef Tino Chrupalla will nach der NRW-Wahl eine Debatte über den Kurs der Partei anstoßen. "Wir sind erst mal zufrieden, dass es aller Voraussicht nach doch reicht, dass wir (in den Landtag) einziehen werden", sagte er am Wahlabend im ZDF-Interview.
Chrupalla gestand aber auch ein, dass die Partei "in Gänze nicht zufrieden" sein könne: "Da werden wir uns die nächsten Tage auch unterhalten müssen, inwieweit wir eine Initiative West brauchen." 2017 hatte die rechtsgerichtete Partei noch 7,4 Prozent der Stimmen erhalten.
Während die AfD also "in Gänze nicht zufrieden" war, zeigte sich SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert trotz aller Einbrüche "nicht unzufrieden". Er sah weiterhin Möglichkeiten für eine Regierungswechsel in Nordrhein-Westfalen.
Damit stand er allerdings zunächst alleine da.