Walnüsse: Das natürliche Gehirn-Doping zum Frühstück

Walnusskern und ganze Walnüsse auf einem Teller.Gesunde Fette, Unterstützung der Gehirnleistung.

(Bild: Kritchai7752 / Shutterstock.com)

Walnüsse gelten schon lange als Superfood. Eine neue Studie zeigt: Wer morgens eine Handvoll davon isst, profitiert von schnelleren Reaktionen und einem besseren Gedächtnis.

Walnüsse sind gesund, manchmal werden sie sogar als Superfood bezeichnet. Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Außerdem enthalten sie viele Proteine, Vitamine und Mineralstoffe.

Doch obwohl dies längst bekannt ist, gibt es nur wenige klinische Studien darüber, wie sich der Konsum von Walnüssen auf die kognitiven Fähigkeiten der Menschen auswirkt. Forscher der University of Reading in Großbritannien legen jetzt eine Studie vor, die noch mehr Licht ins Dunkel bringen soll.

Sie beschäftigten sich hauptsächlich mit der Frage, wie sich der Verzehr von Walnüssen unmittelbar nach dem Essen auf das Gedächtnis, die Reaktionszeiten und die Aufmerksamkeit auswirkt. Die Studie wurde im Fachmagazin Food & Function veröffentlicht.

Das Ergebnis ist eindeutig: Wer morgens eine Handvoll Walnüsse in sein Müsli mischt, ernährt sich nicht nur gesund, sondern tut auch etwas Gutes für sein Gehirn. Junge Erwachsene, die zum Frühstück 50 Gramm Walnüsse aßen, profitierten im Laufe des Tages von schnelleren Reaktionszeiten und einer besseren Gedächtnisleistung – verglichen mit einem walnussfreien, aber kalorienmäßig gleichwertigen Frühstück.

Crossover-Studie mit 32 Teilnehmern

An der Studie nahmen 32 gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren teil. Der Versuch fand im Rahmen einer Crossover-Studie statt, also einer Studie, bei der die Probanden zu unterschiedlichen Zeitpunkten sowohl die Test- als auch Kontrollbedingungen durchlaufen.

Konkret: Die jungen Erwachsenen mussten zweimal am Versuch teilnehmen, wobei jeder Teilnehmer einmal ein Frühstück mit Walnüssen und einmal ein Kontrollfrühstück ohne Nüsse erhielt. So konnten individuelle Unterschiede minimiert werden.

Die kognitiven Fähigkeiten wurden vor dem Frühstück sowie zwei, vier und sechs Stunden danach mittels verschiedener Tests gemessen. Gleichzeitig zeichneten die Forscher die Gehirnaktivität per EEG auf. Auch Blutproben wurden entnommen, um Veränderungen bestimmter Biomarker zu untersuchen.

Schnellere Reaktionszeiten, besseres Gedächtnis

Das Ergebnis: Nach dem Walnussfrühstück reagierten die Probanden bei Aufgaben, die Aufmerksamkeit und kognitive Flexibilität erforderten, den ganzen Tag über schneller. Beim Gedächtnis schnitten sie zunächst schlechter ab als nach dem Kontrollfrühstück, überholten die Vergleichsgruppe aber nach sechs Stunden.

Die EEG-Messungen zeigten Veränderungen der Gehirnaktivität, die darauf hindeuten, dass das Gehirn nach Walnusskonsum bei anspruchsvollen Aufgaben effizienter arbeitet. Auch im Blut fanden sich positive Veränderungen, etwa bei Glukose- und Fettsäurespiegeln.

Omega-3, Proteine und Polyphenole als mögliche Wirkstoffe

Die Forscher vermuten, dass die einzigartige Nährstoffkombination der Walnüsse hinter den Effekten stecken könnte. Schließlich enthalten Walnüsse Omega-3-Fettsäuren, hochwertige Proteine und sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole. Und dieses Gemisch von Inhaltsstoffen könnte letztlich einen Beitrag zur Verbesserung der Gehirnfunktion leisten.

Ein möglicher Grund könnte sein, dass dank Walnüssen der Blutzucker besser reguliert werden kann, sodass dem Gehirn letztlich mehr Energie zur Verfügung steht. Auch die neuronalen Ressourcen könnten dadurch besser genutzt werden, das Gehirn kann also seine "Kraft" besser einsetzen.

Doch die Wissenschaftler räumen ein, dass weitere Studien nötig sind, um die genauen Mechanismen hinter den beobachteten Effekten zu entschlüsseln. Auch die Frage, ob eine regelmäßige Einnahme von Walnüssen die kognitiven Fähigkeiten langfristig verbessern kann, bleibt vorerst offen.

Einige Einschränkungen der Studie

Bei der Interpretation der Ergebnisse sind zudem einige Einschränkungen zu beachten: Die Studie umfasste nur eine kleine Stichprobe von 32 Teilnehmern, von denen die meisten weiblich waren. Ob die Ergebnisse auch auf Männer und andere Altersgruppen übertragbar sind, muss sich noch zeigen.

Auch handelte es sich bei allen Probanden um gesunde junge Erwachsene. Inwieweit Menschen mit Vorerkrankungen oder speziellen Ernährungsbedürfnissen von einem Walnussfrühstück profitieren würden, bleibt unklar.

Nicht zuletzt wurde die Studie von der California Walnut Commission finanziert, einem Zusammenschluss kalifornischer Walnussproduzenten. Die Geldgeber waren laut Angaben der Forscher jedoch nicht an der Durchführung oder Auswertung der Studie beteiligt.