Was Uranmunition in der Ukraine anrichten würde
Seite 2: DU-Munition: Fragwürdige Rolle der WHO
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Aus einer vertraulichen Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums wurde schon vor dem Jahr 2003 bekannt, dass 40 Tonnen der Uranmunition – so viel wurde im Kosovo und Serbien verschossen – in bewohntem Gebiet zu bis zu 500.000 Toten durch Krebserkrankungen führen können.
Die Strahlenbiologin Rosalie Bertell ist sich mit anderen renommierten Wissenschaftlern darin einig, dass etwa im Irak, wo im Krieg 2003 allein etwa 2.000 Tonnen Urangeschosse eingesetzt worden waren, in den folgenden 15 bis 20 Jahren rund fünf bis sieben Millionen Menschen an den Folgen der Anwendung dieser Uranwaffen sterben werden, an Leukämien und anderen onkologischen Erkrankungen. Das kann man als wissentlich und willentlich herbeigeführten Genozid bezeichnen.
Die Verantwortlichen dieses völkerrechtswidrigen Krieges, der, wie der Kosovo-Krieg und der letzte Irak-Krieg, mit Lügen begonnen hat, gehören aufgrund dieser Kriegsverbrechen auf die Anklagebank des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag: der US-amerikanische Ex-Präsident George W. Bush und der ehemalige britische Premier Tony Blair.
Denn schon der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan hat 2003 den Irak-Krieg für illegal, also für völkerrechtswidrig erklärt. Und auch das deutsche Bundesverwaltungsgericht folgte dieser Einschätzung 2005.
Trotzdem hatte das keine Folgen, obwohl im Verlauf dieses Angriffskriegs nach Angaben einer US-irakischen Studie, die im medizinischen Fachjournal Lancet erschien, allein bis 2006 schon 600.000 zivile Opfer, die meisten von ihnen durch US-Truppen getötet, zu beklagen waren.
Und das britische Meinungsforschungsinstitut ORB (Opinion Research Business) ermittelte 2008, dass bis dahin über eine Million Menschen im Irak ums Leben kamen. Ferner wurden eine Million Menschen verletzt und fast fünf Millionen sind auf der Flucht, wie wir heute nur zu gut wissen.
Und was sagt die WHO, die Weltgesundheitsorganisation? Sie begnügte sich damit, 2001 das vierseitige Fact Sheet Nr. 257 herauszugeben. Aber dieser Text sollte vor allem die Öffentlichkeit beruhigen, denn er enthält nur sehr allgemeine Informationen. So heißt es dort z.B.:
Aus wissenschaftlicher Sicht erscheint es darum wenig wahrscheinlich, dass unter dem Millitärpersonal etwa im Kosovo eine erhöhte Leukämieanfälligkeit durch Kontakt mit Uran 238 nachzuweisen ist.
Dass Untersuchungen der WHO nicht unabhängig sind, wird spätestens seit einer Pressekonferenz des 2004 pensionierten Strahlenexperten der WHO, Keith Baverstock, im Februar jenes Jahres debattiert.
In einer Studie der WHO hatten Baverstock und seine Mitautoren schon 2001 darauf aufmerksam gemacht, dass Luftstäube, die Uran-Aerosole enthalten, wie sie im Südirak und in Afghanistan, aber auch in Serbien und im Kosovo an bestimmten Stellen zu finden sind, sowohl radioaktiv wirken als auch chemisch hochtoxisch sind.
Die damals unterdrückte WHO-Studie, die im Herbst 2001 beendet worden war, hätte laut Baverstock "Druck auf die USA und Großbritannien ausüben und den Einsatz von Uranwaffen sicher eindämmen können". Baverstock wörtlich:
Das Ergebnis unserer Studie ist, dass der ausgedehnte Einsatz von Uranwaffen z. B. im Irak eine einzigartige Bedrohung der Gesundheit für die Zivilbevölkerung darstellt. Wir haben zunehmende wissenschaftliche Beweise dafür, dass die radiologische Aktivität und die chemische Toxizität mehr Schäden an menschlichen Zellen hervorruft, als wir bisher angenommen haben.
Die Studie von Baverstock verschwand im Giftschrank der WHO und in der Organisation hieß es fortan, er würde "Märchen erzählen".
Da dieser Wissenschaftler aber in der WHO immer noch gute Kontakte hat, haben wir heute Hinweise darauf – und Keith Baverstock hat das am 4.12.2008 in einer Sendung des Bayerischen Rundfunks (BR 2) deutlich gesagt –, dass es inzwischen in der WHO 16 Studien darüber gibt, die belegen, wie gefährlich die Anwendung von Urangeschossen ist. Würden tatsächlich alle diese mutmaßlichen Studien von der WHO unter Verschluss gehalten – es wäre unfassbar.
Die britische Regierung möchte trotzdem Uranmunition in die Ukraine liefern. Weiß sie nicht, dass im Irak seit dem Krieg 2003 mindestens 18 Regionen so durch den Einsatz dieser Waffen kontaminiert sind, dass die dort lebende Bevölkerung eigentlich umgesiedelt werden müsste, der Irak aber das Geld dafür nicht hat?
Wegen des Einsatzes von Uranmunition werden dort früher oder später werden Hunderttausende an Krebserkrankungen sterben. Soll das auch in der Ukraine geschehen, nur weil Politiker wie Frau Goldie meinen, dass diese Munition hochwirksam bei der Bekämpfung russischer Panzer sei?