Weiter ungeklärte Terrorwarnung und fragwürdige Rolle der Geheimdienste

Seite 2: Mehr Sicherheit oder mehr Angst?

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In der Süddeutschen Zeitung wird versucht, die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen unabhängig von der unklaren Terrorwarnung unter dem suggestiven Titel "Münchner Großeinsatz gegen die Angst" positiv zu bewerten:

Die Polizei gibt sich in diesen Tagen alle Mühe, das Gefühl der Sicherheit wieder herzustellen. Mehr Streifenfahrzeuge sind unterwegs, zivile Beamte mischen sich unter die Menge und halten nach Verdächtigem Ausschau. Unbemerkt von der Öffentlichkeit läuft der Polizeiapparat auf Hochtouren. Zwar ist die Zahl der Beamten im Vergleich zum Großeinsatz an Silvester wieder deutlich reduziert, aber mehr als 100 zusätzliche Beamte als sonst sind im Einsatz und fahren rund um die Uhr einen 'erweiterten Raumschutz'. Dabei werden neuralgische Punkte besonders genau kontrolliert.

Süddeutsche Zeitung

Nahegelegt wird, dass die erhöhte Polizeipräsenz die Sicherheit in dem Gefühl der Menschen herstellen könne. Der Bayerische Rundfunk ist da ähnlich gestimmt:

Diese Maßnahmen haben auch psychologische Bedeutung. Die Bevölkerung soll ihre Polizei im Einsatz sehen und fühlen, hier werde alles Machbare zu ihrem Schutz getan.

BR

Das ist sicherlich der Fall, wenn eine konkrete Bedrohung vor lag oder gar ein Anschlag geschehen wäre, aber nicht unbedingt, wenn an der Glaubwürdigkeit der Warnung berechtigt gezweifelt werden kann. Dann könnte die erhöhte Polizeipräsenz gerade im Gegenteil das Gefühl der Unsicherheit erhöhen, weil suggeriert wird, dass es eine unmittelbare Bedrohung gibt.

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