Weitet sich der Ukraine-Krieg jetzt auf Belarus aus?

Seite 2: Steigt Belarus an der Seite von Russland in den Krieg ein?

Zu der Eskalation trägt auch bei, dass Belarus sich offenbar stärker in das Kriegsgeschehen einmischt. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurden russische und belarussische Truppen gemeinsam an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Aus Minsk hieß es dazu, dies geschehe aus Gründen der Landesverteidigung.

Das Washingtoner Institute for the Study of War berichtet unter Berufung auf den ukrainischen Generalstab, dass russische Streitkräfte über 84 Marschflugkörper abgefeuert und 24 Drohnenangriffe durchgeführt habe, 13 davon mit iranischen Shahed-136-Drohnen.

Die ukrainische Luftverteidigung schoss 43 Marschflugkörper, zehn Shahed-136 Drohnen und drei nicht spezifizierte Drohnen ab. Russische Streitkräfte starteten Raketen von zehn strategischen Bombern aus dem Kaspischen Meer und von Nischni Nowgorod, von ballistischen Kurzstreckenraketensystemen Iskander und von sechs Raketenträgern im Schwarzen Meer. Russische Streitkräfte starteten die Shahed-136-Drohnen von der Krim und Weißrussland aus.

Institute for the Study of War

Diese Nachrichten weisen darauf hin, dass der Konflikt sich in Osteuropa weiter ausdehnen könnte. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko, der sein Land seit 1994 regiert und zuletzt nicht mehr frei gewählt wurde, hatte Kiew am Montag vorgeworfen, die ukrainische Armee plane einen Angriff auf sein Land.

Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna warnte Belarus daraufhin, zugunsten Russlands in den Krieg einzugreifen: "Jede zusätzliche Unterstützung des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, wird weitere Sanktionen nach sich ziehen", so Colonna am Dienstag im Gespräch mit dem Sender France Inter. Man werde darüber auch bei dem kommenden G7-Gipfel sprechen.