Wie legitim ist Freiheitsentzug für Klimaaktivisten?

Bild: Letzte Generation

Themen des Tages: Nachhaltige Aktienrente, intelligente Lösungen mit Batterien von E-Autos, die Klimaversprechen der Grünen angesichts des Ukraine-Kriegs und knallige Empörung auf dem Highway zur Klimahölle.

Liebe Leserinnen und Leser,

Telepolis stellt sich heute wichtigen Zukunftsfragen:

1. Wie nachhaltig ist eine Rente, die auf einen Kapitalstock aus Aktien aufbaut, der mit Schulden finanziert wird?

2. Können E-Autos das Stromnetz entlasten?

3. Welche sicherheitspolitische Priorität hat der Klimaschutz, wenn Krieg ist?

Doch der Reihe nach.

Die Rente über Aktien fitmachen, Ausgang ungewiss

Jede zweite Person in Deutschland ist heute älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre, sagen die Statistiker. Eine sinkende Zahl junger und eine steigende Zahl älterer Menschen, das verschiebt den demografischen Rahmen in bisher nicht gekannter Art und Weise.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will das deutsche Rentensystem mit einer "Aktienrente" für den demografischen Wandel fitmachen, berichtet Telepolis-Autor Bernd Müller.

Für die "Aktienrente" soll im nächsten Jahr ein Kapitalstock geschaffen werden, der mindestens zehn Milliarden Euro umfassen soll. Der Plan dahinter: Die Wertpapiere "erwirtschaften" Erträge, die dann von Mitte der 2030er-Jahre an in die Rentenversicherung fließen sollen.

Finanziert werden soll der Kapitalstock, der künftig ausgeweitet werden soll nicht aus dem Bundeshaushalt, sondern über Schulden. Verknüpft ist dies mit der Hoffnung, dass am Kapitalmarkt im langfristigen Durchschnitt höhere Erträge erzielt werden können, als die Kreditfinanzierung kostet. Hat jemand Casino gesagt?

Stromnetze: Intelligentes Ausnutzen der fortgeschrittenen Batterietechnologiebei E-Mobilen

Skeptiker halten dem Boom der Elektro-Autos die Frage entgegen, woher der Extra-Strom für den Betrieb kommen soll, wenn uns täglich die Energiekrise vor Augen gehalten wird und Blackouts von der Science Fiction in die neue Lebenswelt übergesiedelt sind.

Doch geben Tüftler und deren technischer Einfallsreichtum Hoffnung darauf, dass neue Umstände auch neue intelligente Lösungen hervorbringen, wie Telepolis-Autor Christoph Jehle mit seinem Artikel über "Bidirektionales Laden" veranschaulicht.

Kern der Idee ist, dass die Akkus von E-Autos zum Lösen des Speicherproblems, das die Erneuerbaren Energien aufwerfen, beitragen können: "Seit geraumer Zeit wird darüber diskutiert, ob man nicht die Stillstandszeiten der E-Mobile nutzen könnte, um deren Akkus als Flexibilität im Verteilnetz zu nutzen", so Jehle.

Elektrofahrzeuge bieten aufgrund ihrer großen Batteriekapazität und den meist langen Standzeiten ein großes Flexibilitätspotenzial.

Unser Autor hat mit Experten über technische Voraussetzungen und die Wirtschaftlichkeit dieser Lösung auch für Privathaushalte gesprochen.