Wie weit ist es von der Zeitenwende zum Zeitenende?
Seite 3: Ungehört verhallt: Appell für globale Kooperation
- Wie weit ist es von der Zeitenwende zum Zeitenende?
- Wie ist ein Atomkrieg schon einmal erspart blieb
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Doch es geht hier nicht nur um die Bevölkerung Deutschlands oder Europas. Vor einem halben Jahrhundert sagte der Generalsekretär der UNO, U Thant, es verbleibe nur noch ein Jahrzehnt, um eine weltweite Kooperation zu beginnen, "das Wettrüsten zu stoppen, den menschlichen Lebensraum zu verbessern." Andernfalls würden die globalen Probleme "derartige Ausmaße annehmen, "dass ihre Bewältigung menschliche Fähigkeiten übersteigt."
Diese Warnung steht im ersten ökologischen Warnruf des Club of Rome an die Menschheit.
Wir können uns die Ressourcenverschwendung und die Verbrennungsabgase, die der Militärsektor verursacht, im vielfach belasteten Treibhaus Erde nicht leisten. In Zeiten einer massiven Schädigung von Luft, Böden und Wasser hat unsere Generation mit dem Lebensraum Erde so schonend umzugehen, dass das Leben lebenswert bleibt.
Stattdessen steigern Regierungen weltweit, allen voran Regierungen der Nato, die Militärausgaben in immer neue Rekordhöhen. Das geht nicht nur zu Lasten der gewerkschaftlichen Interessen. Es untergräbt die sozialen Lebensbedingungen auch ohne Krieg.
Russland geht die Gefahr von Krieg nahe von Atomkraftwerken selbstmörderisch ein. Dies ist ein weiterer zu verurteilender Punkt. Die Nato mit ihrer Führungsnation USA hat in diesem Zusammenhang nicht minder verantwortungslos gehandelt. Die Nato hat die damals illegale Regierung der Ukraine nach dem laut dem ZDF-Magazin Panorama vom 6.3.2014 prowestlichen Putsch in Kiew im Umgang mit Atomanlagen im Kriegsfall beraten.
Krieg ist in der Nähe solcher Anlagen maximale Unsicherheit für die Zivilisation. Dennoch hat die US-Regierung die Ukraine seit dem Umsturz vor acht Jahren mit milliardenfacher Militärhilfe aufgerüstet. Gabriele Krone-Schmalz sprach hierbei von Staatsstreich.
Wir von der Friedensbewegung setzen uns für Frieden durch Recht ein, für eine Zukunft Europas, in der sich unser Land entsprechend den schon erwähnten völkerrechtlichen Text für eine Friedensordnung einsetzt, die zukunftsfähig ist, da sie die Sicherheitsinteressen aller berücksichtigt, einer Friedensordnung, die Sicherheit nicht militärisch, sondern sozial und ökologische versteht.
Im Oktober beraten rund 300 Nato-Führungskräfte, Vertreter der Rüstungsindustrie und Strategen über die Möglichkeit, die Nato-Staaten in der Rivalität mit China und Russland militärisch zu unterstützen, wie es in ihren Tagungsunterlagen heißt.
Es geht hier um die Staaten, die über 90 Prozent der nuklearen Arsenale besitzen. Wir antworten darauf: "Nicht der Krieg, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir uns zu bewähren haben", wie es Gustav Heinemann, Mitbegründer der CDU, sagte. Heinemann war Essener Oberbürgermeister, später war er für die SPD im Bundestag und 1969 setzte er sich als Bundespräsident für Frieden ein.
Niemand soll sagen müssen, man habe es kommen sehen. Warnungen habe es viele gegeben. Nun aber sei nichts mehr so, wie es bis gestern war.
Eine Zeitenwende darf nicht in ein Zeitenende münden.