Wie wirksam und sicher ist der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson?

Seite 4: Fazit:

  1. Die Impfkampagne in Deutschland kommt weiter nur schleppend voran. Nach 4 Monaten Dauer waren am 25.4.2021 nur 7,2 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft und 23, 2 Prozent hatten die erste Dosis erhalten.
  2. Der Grund ist, dass die drei verimpften Vakzine (mRNA-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und Moderna und der Vektorimpfstoff von Astrazeneca) in Deutschland bisher nur begrenzt verfügbar waren.
  3. Ein weiterer Grund ist, dass der Astrazeneca-Impfstoff wegen des Auftretens von sehr seltenen, aber schwerwiegenden Gerinnungsstörungen einen erheblichen Vertrauensverlust in der Bevölkerung erlitten hat und in Deutschland laut Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) nur noch Personen im Alter von über 60 Jahren gegeben werden soll, was gut nachvollziehbar ist.
  4. Demnächst wird auch der J & J-Impfstoff in Deutschland zur Verfügung stehen. Ob auch bei diesem Impfstoff die Stiko wegen der berichteten sehr seltenen Gerinnungsstörungen eine Alterseinschränkung empfehlen wird, ist noch unklar.
  5. Dabei geht es um das schwierige Abwägen des Nutzens des Impfens aus Sicht der öffentlichen Gesundheit und der individuellen Sicht, und auch um die Frage, welche Impfstoffe als Alternative vorhanden sind.
  6. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn noch andere Impfstoffe (z. B. das russische Vakzin Sputnik V) in der EU zugelassen werden und nicht aus offensichtlich politischen Gründen blockiert werden, damit in den nächsten 4 Monaten auch in Deutschland auf freiwilliger Basis möglichst viele Menschen geimpft werden können.
  7. Dass die in den letzten Monaten durchgeführten Impfungen positive Auswirkungen haben, zeigt sich am deutlichen Rückgang der Sterbefälle bei der Gruppe der Senioren, die bisher geimpft worden sind.

Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin - Gastroenterologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin- Sozialmedizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Seit 1978 ist er als medizinischer Sachverständiger bei der Sozialgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein tätig. Zudem arbeitet er in der Kieler Gruppe der IPPNW e.V. (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhinderung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung) mit. E-Mail: klaus-dieter.kolenda@gmx.de

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.

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