Wurde al Baghdadi bei einem US-Luftangriff verletzt?
Während das CentCom das nicht bestätigen will und von einem Angriff bei Mosul spricht, kursieren Meldungen über einen Angriff auf Al-Baghdadi und Co. in al-Qaim
US-Kampfflugzeuge haben gestern angeblich eine Treffen von IS-Kämpfern beschossen und dabei viele von diesen getötet, darunter sollen auch der IS-Chef der Provinz Anbar, Abu Muhannad al-Sweidawi, und Abu Zahra al-Mahamdi, der an der Spitze der syrischen Provinz Deir al-Zour. Es kursieren Gerüchte, dass auch IS-Anführer al-Baghdadi verletzt oder getötet worden sein könnte. Allerdings gibt es dafür keine zuverlässigen Quellen.
Wie es heißt, handelte es sich um größeres Treffen von IS-Mitgliedern in der irakischen Stadt al-Qaim nahe der syrischen Grenze. Der saudische Sender al-Arabija berichtete, nach Informationen von Stammesmitgliedern und eines Abgeordneten aus Anbar sei auch al-Baghdadi bei dem Angriff schwer verletzt worden. Sein Zustand sei kritisch. Angeblich wurden bis zu 50 IS-Mitglieder getötet. Auch Reuters berichtet von dem Angriff am Samstag, bei dem hohe IS-Mitglieder getötet worden seien. IS-Kämpfer hätten daraufhin ein Krankenhaus geräumt, um ihre Verletzten dort zu behandeln.
Das klingt nach einem schweren Schlag gegen den IS, könnte aber auch Desinformation sein. Das CentCom bestätigte gegenüber der New York Times zwar einen Luftschlag gegen den IS am Freitagabend, bei dem vermutlich auch IS-Führer getroffen worden sein könnten, aber erklärte, der Angriff sei gegen einen Konvoi von Fahrzeugen in der Nähe von Mosul erfolgt, also 250 km entfernt von Qaim. Ob al-Baghdadi anwesend war, könne man nicht sagen.
Neuere Meldungen beschränken sich darauf, dass am Samstag bei dem US-Luftschlag in al-Qaim 10 IS-Kämpfer und Abu Muhannad al-Sweidawi getötet worden seien.
Schon einmal wurde im August das Gerücht verbreitet, der IS-Führer, der sich zum Kalifen erklärt hatte, sei schwer verletzt worden. Die New York Times schließt den Bericht mit dem etwas kuriosen Hinweis ab: "The Islamic State had no immediate comment on the strikes."
Der IS lässt über diese Berichte nichts verlauten, sondern meldet weitere Erfolge. So seien am Samstag fünf Anschläge mit Autobomben in von Schiiten bewohnten Stadtvierteln in Bagdad mit vielen Toten ausgeführt worden. Während der IS 200 Tote zählt, waren es nach Medien 28. Nach einem Video würden IS-Fahrzeuge bereits in den Außenbezirken von Bagdad patrouliieren.