Bernanke schwächt den Dollar
Der Chef der US-Notenbank warnt vor "Gegenwinden" und vor einem weiterhin schwachen Arbeitsmarkt.
Ausgerechnet der Chef der US-Notenbank kühlte die Börsen am Montag deutlich ab. Angeblich waren im November weniger Arbeitsplätze in den USA verloren gegangen, als allgemein erwartet wurde, und das führte weltweit zu einer regelrechten Euphorie an den Börsen und stützte den schwachen Dollar. Ben Bernanke hat nun am Montag erneut Sorgen über die Aussichten der amerikanischen Konjunktur gestreut, was unter anderem den Dollar schwer belastete.
Bernanke wies auf die weiter schwierige Wirtschaftslage hin. Der Notenbankchef erklärte: "Wir haben noch einen gehörigen Weg vor uns", bevor man von einer sicheren Erholung der Konjunktur ausgehen könne. "Die Wirtschaft ist mit starken Gegenwinden konfrontiert", damit werde das Wachstum begrenzt. Bernanke stellte auch die Fortschritte am Arbeitsmarkt in Frage: "Der Arbeitsmarkt bleibt schwach, obwohl die Stellenverluste nicht mehr so hoch sind wie 2008." Es war ohnehin merkwürdig, wie die Märkte darauf regierten, dass zwar weitere 11.000 Stellen verloren gingen, aber die Arbeitslosenquote damit von 10,2 auf 10 % gesunken sein soll. Dies ist nur möglich, wenn viele Menschen im November aus der Statistik gefallen sind.
Da die Arbeitslosigkeit im November also real weiter deutlich gestiegen sein dürfte - abzuwarten ist der nächste Household-Survey, der ein klareres Bild geben dürfte - zeichnete auch Bernanke ein pessimistisches Bild der Lage. Die Ausgaben der Haushalte würden nicht schnell zulegen, weil die Menschen auch weiterhin um ihre Jobs fürchteten, merkte Bernanke an. Uns so gab auch der Dollar wieder nach und der Euro stabilisierte sich wieder über der Marke von 1,48 Dollar, fiel aber dann aufgrund der Herabstufung Griechenlands auf 1,47 Dollar. Bernanke hat in seiner Rede auch den Hoffnungen eine Absage erteilt, dass die Nullzinspolitik der FED bald ein Ende haben könnte. Vielmehr stellte er eine dauerhafte gefährliche Niedrigzins-Phase mit Flutung der Geldmärkte in Aussicht, die weitere eine Monsterblase aufbläst.
Dabei dürfte Bernanke genau auf einen schwachen Dollar aus sein, weil sich damit die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft auf dem Weltmarkt erhöht. Die Ausfuhren von Waren aus den USA verbilligen sich und das soll wohl weiterhin so bleiben. Monatelang fiel der Wert des Dollars beständig und hatte sich schon über 1,5 zum Euro eingependelt. Diese Tendenz wurde durch Hoffnungen auf ein Ende der US-Niedrigzinspolitik, die schon Australien und Norwegen beendet haben, gefördert. Dagegen stemmte sich Bernanke mit seiner Rede.