China: Engere Zusammenarbeit mit Russland
Beijing und Moskau stehen im Fadenkreuz der westlichen Allianz. Chinesischer Außenminister bietet Moskau engere Kooperation an
China und Russland rücken noch etwas enger zusammen. Beijings Außenminister Wang Yi nannte bei einem Besuch in Moskau die Beziehungen der beiden Länder besser als je zuvor in ihrer Geschichte und meinte, sie müssten ihre Zusammenarbeit und Kommunikation im Lichte "diverser Unsicherheiten auf der internationalen Tagesordnung" weiter verbessern. Die Volksrepublik räume den Beziehungen zu ihrem nördlichen Nachbarn sehr hohe Priorität ein.
Welche Unsicherheiten Wang meinen könnte, ist unschwer zu erraten. Russland ist derzeit einer massiven Kampagne der NATO-Staaten ausgesetzt, die die Regierung in Moskau für den ungeklärten Giftanschlag an dem britisch-russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter verantwortlich machen.
China werde weiter Russland beim Schutz seiner Interessen unterstützen und ihm helfen, eine größere Rolle in regionalen und internationalen Angelegenheit zu spielen, so derweil der chinesische Außenminister, der auch als Sonderbotschaft des Präsidenten Xi Jinping unterwegs ist. Insbesondere schlug Wang eine engere Abstimmung des Vorgehens im UN-Sicherheitsrat vor, zu dessen ständigen Mitgliedern die beiden Länder gehören.
Auch China hat aktuell erhebliche Probleme. Die USA setzen es wegen ihres chronischen Handelsdefizit unter Druck. Wie berichtet, hat US-Präsident Donald Trump Zölle auf diverse chinesische Produkte angeordnet, worauf die Regierung in Beijing ebenfalls mit neuen Zöllen antwortete.
Inzwischen hat Präsident Trump mit weiteren Zöllen gedroht, die Einfuhren im Wert von 100 Milliarden US-Dollar (81 Milliarden Euro) betreffen könnten. Dadurch würden die USA nicht nur gegen die eigenen Interessen verstoßen, sondern auch den Multilateralismus und den Freihandel gefährden, so ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Freitag in Beijing. China sei vorbereitet und werde unmittelbar zurückschlagen, sollten die USA weitere Zölle bekannt geben.
Unterdessen zitiert Asia Times Online einen Vertreter des US-Einzelhandels, der sich äußerst kritisch über die Maßnahmen seiner Regierung äußert. Man befinde sich in einer Abwärtsspirale und die Folgen des Streits würden die einfachen Leute in den USA zu spüren bekommen. Das Magazin weist darauf hin, dass auch deutsche Automobilhersteller betroffen sein könnten, die SUVs in den USA produzieren und nach China exportieren.