China: Verbesserte Bedingungen für Einwanderer
Volksrepublik will Fachkräfte anziehen, um Urbanisierung voranzutreiben
China will die Aufenthaltsbedingungen für Ausländer verbessern, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund sei das Bemühen, mehr ausländische Fachkräfte ins Land zu locken. Zuletzt hatten 2016 lediglich 1576 Ausländer eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung bekommen, was, wie die Nachrichtenagentur Xinhua schreibt, allerdings bereits eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr war.
Die chinesische Regierung plant, in den Städten in den kommenden fünf Jahren 50 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen und hat dafür einen erheblichen Fachkräftebedarf. Die Landwirtschaft soll einen Modernsierungsschub erhalten. Für die dadurch freigesetzten Arbeitskräfte werden neue Jobs in der Industrie und im Dienstleistungssektor benötigt.
In der Vergangenheit hat das chinesische Kaiserreich und später die junge Republik immer wieder Wellen von Flüchtlingen und Einwanderern aufgenommen. Schon im frühen Mittelalter brachten persische Händler und byzantinische Glaubensflüchtlinge das Christentum in seiner nestorianischen Ausprägung über die Karawanenwege Zentralasiens ins Land.
Etwas später ließen sich muslimische Händler in Südchina nieder und verbreiteten dort den Islam. Während das nestorianische Christentum wie auch die zeitweise florierenden – ebenfalls von Einwanderern gegründeten – jüdischen Gemeinden wieder verschwanden – meist in Folge von politischen Kämpfen und Unterdrückung – ist der Islam auch heute noch im Osten und im Zentrums Chinas präsent.
Dort wird er in vielen Dörfern und Städten von den sogenannten Huis gepflegt, die keinerlei historische oder ethnische Verbindung zu den im Westen des heutigen Chinas lebenden muslimischen Volksgruppen haben. Obwohl sie sich allein in der Religion von der Mehrheitsbevölkerung unterscheiden, werden sie als eigene Ethnie behandelt.
Zwischen 1933 und 1945 haben einige Tausend deutscher und osteuropäischer Juden in China Schutz gefunden, meist in den von Japan besetzten Städten. Auch andere verschlug es auf der Flucht vor dem deutschen Faschismus in den Fernen Osten. Einige von ihnen schlossen sich dem Kampf der Kommunisten an und bekamen später in den 1950ern die chinesische Staatsbürgerschaft.
In den letzten 20 Jahren ist China insbesondere Guangzhou (Kanton) zu einem Magnet für afrikanische Händler geworden, obwohl diese Welle bereits schon wieder zurückzugehen scheint.
Auch ausländische Studenten zieht es inzwischen in großer Zahl in das Land der Mitte. Nach Angaben der englischsprachigen chinesischen Zeitung Global Times studierten 2015 knapp 400.000 junge Menschen aus aller Welt an den Universitäten der Volksrepublik. Die meisten hätten es aber bisher wegen der Visavorschriften schwer, nach ihrem Abschluss im Land zu bleiben. Die größte Gruppe der ausländischen Studenten (knapp 17 Prozent) stellte Südkorea, gefolgt von den USA, Thailand und Indien (Ranking hier).