Der Mordanschlag in Dubai sollte wie ein natürlicher Tod aussehen
Die Polizei hat ein Muskelrelaxans im Körper von al-Mabhouh gefunden, weswegen der Tod durch Ersticken keine Spuren des Widerstands hinterlassen hat
Auf den Hamas-Führer Mahmoud al-Mabhouh sind bereits zwei Mordanschläge ausgeführt wurden, die er aber überlebt hat. Letztes Jahr wurde er vergiftet, davor schon einmal im Libanon zum Ziel von Schüssen. Der dritte Mordanschlag in einem Hotel in Dubai war schließlich erfolgreich, aber wohl nicht so, wie sich der Auftraggeber, der der israelische Geheimdienst Mossad gewesen sein soll, dies vorgestellt hatte ( Killerkommando in Dubai und die ambivalente Überwachung).
Mindestens 27 Personen waren an dem Auftragsmord beteiligt. Es war eine teure und aufwändige Operation, die in einem der fortgeschrittensten Überwachungsländer durchgeführt wurde. Wie sich nun herausstellt, gingen die Mörder davon aus, dass der Mord gar nicht entdeckt werden sollte. Tatsächlich hatte die Polizei einige Tage gebraucht, bis sie von einem Mord und nicht mehr von einem natürlichen Tod ausging.
Wie die Polizei in Dubai nun nach der Obduktion berichtet, hatten die Mörder ihr Opfer im Hotelzimmer erst einmal mit dem Muskelrelaxans Suxamethonium bewegungsunfähig gemacht, bevor sie ihn erstickten. Das Mittel, das in sein Bein injiziert wurde, wirkt fast unmittelbar, aber es lähmt nur die Muskeln, macht nicht bewusstlos. Das heißt, dass al-Mabhouh bei Bewusstsein war, als ihn die Mörder erstickten, er sich aber nicht mehr wehren konnte. Daher waren auf seiner Leiche auch keine Zeichen von Widerstand zu erkennen. Zunächst war vermutet worden, dass die Täter, die sich 22 Minuten in dem Hotelzimmer aufhielten, ihm einen elektrischen Schlag mit einer Lampe versetzt hatten, um ihn zu überwältigen.
Der Polizeichef vermutet wohl zurecht, dass die Täter auf diese Weise den Mord als natürlichen Tod erscheinen lassen wollten, um so jedes Aufsehen und die jetzt vorhandenen diplomatischen Probleme zu vermeiden. Dann hätten sie auch wieder, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, das Land verlassen und untertauchen können. Allerdings wäre dann zwar der Hamas-Kommandeur ausgeschaltet gewesen, aber die Drohung, dass Mossad überall zuschlagen kann, nicht publik geworden ( "It's cool" - Mossads Popularität in Israel soll gestiegen sein).