Eine neue al-Qaida-Bombe und Good News

Die CIA vereitelt nach eigenen Angaben einen geplanten Bombenanschlag auf ein US-Passagierflugzeug im Jemen. Für Obama ist dies eine weitere Erfolgsnachricht für seinen Wahlkampf

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Al-Qaida bleibt aktiv und gefährlich - das ist die eine Botschaft, die aus der Nachricht über den vereitelten Bombenanschlag zu ziehen nahegelegt wird, nachdem in den letzten Tagen viel darüber geschrieben wurde, dass al-Qaida nicht mehr die große Bedrohung darstellt. Solchen Ansichten widersprach gestern Leon Panetta, früherer CIA-Chef und jetziger Verteidigungsminister:

"What this incident makes clear is that this country has to continue to remain vigilant against those that would seek to attack this country. And we will do everything necessary to keep America safe."

Die andere Botschaft besteht darin zu demonstrieren, dass die US-Regierung unter Obama der Gefahr wachsam und entschieden gegenübersteht. Es ist Wahlkampf in den USA, der vereitelte Plot spricht für Obama und, wie das schon zum Jahrestag der erfolgreichen Osama Bin Laden-Operation herausgestellt wurde, gegen die Argumentslinie aus dem republikanischen Lager, er sei zu soft.

Die CIA konnte den Versuch des jemenetischen al-Qaida-Ablegers, eine "experimentelle Bombe" an Bord eines Passagierflugzeugs mit Kurs auf die USA zu schmuggeln, verhindern, gaben Vertreter des Geheimdienstes gestern bekannt. Die Bombe, angeblich neuer Bauart, eine "upgraded version of the underwear bomb" von 2009, mit verbessertem Zündmechanismus, ohne Metall, so dass der Mann, der sie unter der Kleidung trug, damit hätte den Sicherheitscheck passieren können, wurde von der CIA rechtzeitig entdeckt, heißt es in der Meldung der New York Times: "He had been stopped before reaching an airport."

Der Vorfall trug sich bereits Ende April zu. Warum er erst jetzt veröffentlicht wurde, sei nicht ganz klar, so der Bericht der New York Times. Rein zufällig erfolgt die Nachricht einen Tag nach einer anderen Good News aus dem Jemen, der immer wieder als "letzte Hochburg" al-Qaidas erwähnt wird: der Tötung des lange gesuchten Fahd Mohammed Ahmed al-Quso, der zu den zehn meistgesuchten Terroristen auf der FBI-Liste gehörte.

Vermutet wird, dass die neue Bombe aus der "Werkstatt" von Ibrahim Hassan al-Asiri stammt. Al-Asiri wurde der Öffentlichkeit vor gut zwei Jahren als Erfinder der "Unterhosenbombe" bekannt, mit der Umar Farouk Abdulmutallab Weihnachten 2009 in einem Airbus 330 saß, der sich auf Kurs auf Detroit befand. Der Anschlagsversuch wurde damals von anderen Passagieren vereitelt.