"Glaubhaft, aber unbestätigt"
USA geben streng geheime CIA-Dokumente zum Irakkrieg frei
Die US-Regierung hat nach 15 Jahren CIA-Berichte vom 15.12.2001 und vom 11.01.2001 mit geringen Schwärzungen frei gegeben.
Die Berichte analysieren die damalige CIA-Einschätzungen der Bedrohung durch den vom ehemaligen CIA-Agenten Saddam Hussein geführten Irak. Die angebliche Bedrohung durch mobile Labors zur Herstellungen chemischer Waffen wird dort als "glaubhaft, aber unbestätigt" geschildert. Dieses Gerücht hatte seinerzeit der BND-Agent Curveball dem BND aufgetischt, der die "Intelligence" mit Warnhinweis an die gleichfalls skeptische CIA durchgereicht hatte. Im Weißen Haus strickte man aus dem Märchen aus Tausend und einer Nacht "harte Beweise" , mit denen man die UNO hereinzulegen versuchte.
Die CIA sah insbesondere keine aktuelle Bedrohung mit Nuklearwaffen Husseins, orakelte jedoch, dass mit solchen noch in jenem Jahrzehnt zu rechnen sei. In jenen Aluminiumröhren, welche die US-Warlords als entsprechende Bauteile ausgab, sahen Experten aus dem Energieministerium 2002 eine eher friedlichere Nutzung. CIA-Analystin Valerie Plame leakte seinerzeit diese politische Lüge an die Öffentlichkeit.
Bemerkenswert an den nun frei gegebenen Irak-Berichten ist, dass dort ausschließlich von Gegner Saddam Hussein die Rede ist, während Al-Qaida mit keiner Silbe erwähnt wird. Dennoch hatte die Propaganda bewirkt, dass zwei Drittel der im Irakkrieg eingesetzten US-Soldaten glaubten, Hussein stecke hinter den Anschlägen vom 11.09.2001.
Bereits damals warnten Kritiker wie John R. McArthur u.a. auf TELEPOLIS vor dem blinden Vertrauen auf CIA-Dokumente, da die CIA politisch liefere, was opportun sei. Der frühere Verbindungsoffizier der CIA im Weißen Haus, Ray McGovern, der persönlich für das Briefing mehrerer US-Präsidenten zuständig war, wird nicht müde, die damalige Manipulation in Richtung Krieg anzuprangern. Auf einer Veranstaltung in Köln schilderten er und die Ex-CIA-Analystin Elizabeth Murray vergangenes Jahr, wie 2003 seitens der Politik von der CIA eine "Informationslage" gewünscht wurde, mit welcher der Irakkrieg legitimiert werden sollte.
Das vorhersehbare Anheizen der Terrorspirale, die schließlich in den "Islamischen Staat" mündete, ist die eigentliche Ursache der Flüchtlingskatastrophe, die nunmehr Europa vor große Herausforderungen stellt.