Hörbuch, aber richtig

Neben der Spur

Diese Tage können Bücher auch klingen. Der Trick ist anderes Papier, das die Akkustik hörbar macht.

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Das sogenannte T-Book kommt auf uns zu. E-Book ist klar. Alles digital, mal auf einem Reader lesbar, mal auf dem anderen nicht, mal kostenlos, mal raubkopiert, mal eigentlich zu teuer, aber inzwischen mit einem ziemlich hohen Marktanteil versehen, zumindest im Vereinigten Königreich, wo er schon 2013 bei über 22 Prozent lag. In Deutschland sind es heutzutage gerade einmal 4.3 Prozent.

Das liegt vielleicht daran, dass man hier das Papier einfach nicht missen möchte. Die deutsche Sehnsucht nach dem Walde scheint sich in Papierseiten niederzuschlagen. Das ist natürlich schade, weil ein paar Dinge bisher nicht gingen, die eher den digitalen Medien vorbehalten waren.

Bisher, denn jetzt hat das Institut für Print und Mediatechnologie an der Universität von Chemnitz ein T-Book entwickelt. Dieses Buch (ja, mit echten Seiten) hat auch noch einen Lautsprecher mit eingedruckt. Man muss alsio nicht wie bei Kinderbüchern schon bekannt, auf einen Minibutton mit einem Speaker drücken, der dann quäkend die Stimme des kleinen Entleins hervorzaubert.

Nein, angeblich spricht aus jedem Foto dieses Buches eine glockenklare Stimme, die mehr zur Aufnahme erklärt. Was sich lohnt, denn es handelt sich um das World Press Buch 2015, und das hat wieder einiges mit seinen Bildern zu erzählen.

Wenn das Schule macht. Dann stellen sich Hausfrauen in Zukunfts Einkaufszettel für ihre Ehemänner her, die nicht nur aufschreiben lassen, was sie einkaufen sollen. Nein, sie geben dann auch ein "und pass auf, dass die fette Verkäuferin beim Metzger nicht wieder die Finger auf der Waage liegen lässt" von sich. Das kann dann schon ein wenig peinlich sein, wenn die Zettel im falschen Moment zu laut werden.

Da heißt es dann bald wieder: "Mensch, mach Dein Buch leiser."

Aber bis es dahin kommt, schauen und hören wir mit Wohlgefallen das World Press Buch an und freuen uns an modernern Printtechnologie aus Chemnitz.